Blindgänger blieb bei Prüfung unentdeckt
Bombenfund in Haltern
Der Bombenfund am Freitag an der Plaggenheide und die notwendige Entschärfung werfen Fragen auf. Müssen die Halterner mit weiteren Funden von Weltkriegsbomben rechnen?

Dieses Bild aus der Nachkriegsära zeigt, wie dicht der Bombenhagel war, der auf Haltern niederging. © Foto: Archiv
Über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist der Kampfmittelbeseitigungsdienst noch immer nicht arbeitslos. Trotz aufwendiger Untersuchungen mittels Luftaufnahmen sei es bis heute nicht möglich, eine verlässliche Aussage darüber zu machen, wie viele Sprengkörper noch als schlummernde Gefahrenherde unsere Böden belasten. Dies teilte Benjamin Hahn von der Bezirksregierung Arnsberg auf Anfrage der Redaktion mit.
Haltern war Verkehrsknotenpunkt
Neben großen Ruhrgebietsstädten und Schwerpunkten der Montanindustrie seien Transportwege und -mittel, mit denen Rüstungsgüter und Truppen der Wehrmacht befördert wurden, Angriffsziele der Alliierten gewesen.
Als ein Verkehrsknotenpunkt wurde deshalb wohl auch der Halterner Bahnhof bombardiert. Am 21. Februar 1945 kamen dabei 23 Menschen ums Leben. Am 23. März 1945 ging ein Bombenhagel über dem Stadtwald Sundern, hinter dem evangelischen Friedhof, nieder. Sieben Halterner, darunter drei Kinder, sowie Soldaten einer Luftwaffeneinheit und durchreisende Verwundete kamen dabei ums Leben.
Schlummernde Gefahr
Vermutlich gehörte der jetzt aufgetauchte Blindgänger zu der Bombenladung, die am Sundern abgelassen wurde. Nach Jahrzehnten kam er erst am Freitag in der Wohnsiedlung direkt hinter dem Altenheim An der Kahrstege wieder ans Tageslicht. Zwar hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst das Gebiet auf Antrag der Stadt Haltern mittels alter Luftbilder der Alliierten unter die Lupe genommen. Doch der Blindgänger blieb dabei unentdeckt.
Munitionsräumarbeiter Uwe Pawlowski sorgte dafür, dass der Sprengkörper keinen Schaden mehr anrichten kann. Er entfernte den Zünder, was äußerste Präzision verlangt. Fachkräften wie Uwe Pawlowski geht die Arbeit nach wie vor nicht aus.