Fliegerbombe in Haltern musste entschärft werden

Blindgänger gefunden

Nachdem ein Landschaftsgärtner bei Ausschachtungsarbeiten an der Plaggenheide einen Sprengkörper entdeckt hatte, wurden am Freitag 60 Anwohner evakuiert.

SYTHEN

von Silvia Wiethoff

, 23.10.2017, 17:29 Uhr / Lesedauer: 1 min
Uwe Pawlowski vom Kampfmittelbeseitungsdienst Westfalen-Lippe zeigt den Zünder der Bombe.Wiethoff

Uwe Pawlowski vom Kampfmittelbeseitungsdienst Westfalen-Lippe zeigt den Zünder der Bombe.Wiethoff

Eine 50 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wirbelte am Freitagnachmittag das Alltagsleben im Bereich der Plaggenheide in Haltern durcheinander. Nachdem der Sprengkörper von einem Landschaftsgärtner bei Ausschachtungsarbeiten neben einem Neubau entdeckt worden und die Feuerwehr informiert war, wurde das Gebiet in einem Radius von 100 Metern abgesperrt. 60 Anwohner wurden evakuiert. Die Bewohner des Altenheims Kahrstege durften das Haus nicht verlassen. Die Feuerwehr richtete eine Anlaufstelle mit Fahrzeugen am Parkplatz des evangelischen Friedhofs An der Kahrstege ein.

Entschärfung dauerte lange

Uwe Pawlowski, Feuerwerker beim Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe, eilte im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg an den Fundort.

Er benötigte etwa 30 Minuten, um den Zünder der Bombe, die mit 30 Kilogramm TNT gefüllt war, zu entschärfen. „Es hat etwas länger gedauert als üblich. Der Zünder war ziemlich verrostet“, sagte der 55-Jährige nach vollbrachter Arbeit. Die Bombe transportierte er in seinem Dienstfahrzeug ab. Sie kommt in ein Zwischenlager und wird zu einem späteren Zeitpunkt im Zerlegebetrieb in Hünxe vernichtet.

Anwohner reagierten gelassen

Auf die Nachricht des Bombenfundes und die erforderliche kurzfristige Evakuierung hätten die Anwohner sehr gelassen reagiert, teilte Feuerwehr-Einsatzleiter Stephan Balke am Einsatzort mit. Eine Familie habe die Auszeit sogar für eine gemeinsame Unternehmung genutzt.

„Dann fahren wir jetzt ins Kino“, habe man die Feuerwehr wissen lassen. 15 hauptamtliche und freiwillige Einsatzkräfte arbeiteten mit der Polizei und Helmut Lampe vom Ordnungsamt der Stadt Haltern zusammen. Besonderes Augenmerk sei darauf gelegt worden, jede weitere Erderschütterung zu vermeiden. Die Bombe war kurz vor 18 Uhr entschärft.