Benedikt Höwedes: „Werde in Russland in die hässliche Veganerschublade geschoben“

Fußball-Weltmeister

Seit neun Monaten lebt der Halterner Benedikt Höwedes in Moskau. Der Profi-Fußballer erzählt jetzt, warum er in Russland ein echter Exot sei. Wirklich glücklich klingen seine Worte nicht.

Haltern

, 19.04.2019, 19:36 Uhr / Lesedauer: 1 min
Benedikt Höwedes spielt für den russischen Verein Lok Moskau.

Benedikt Höwedes spielt für den russischen Verein Lok Moskau. © dpa

Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes hat nach vielen Verletzungen seine Ernährung umgestellt, inzwischen ernährt er sich vegan. Damit verzichtet er auf jegliche tierische Produkte. Seit dem vergangenen Sommer spielt Höwedes in Moskau und in Russland sei er wegen seiner Ernährung „wirklich der Exot, der von den russischen Kollegen in die hässliche Veganerschublade geschoben wird.“

Das erzählt Höwedes jetzt in seiner Kolumne auf t-online.de. Muskelverletzungen haben ihn in der Vergangenheit häufig aus der Bahn geworfen, Ärzte rieten ihm, mehr auf seine Ernährung zu achten. Fleisch, Eier und Fisch: „All diese Produkte kommen eben in einem großen Paket, das nicht nur die gewünschten, sondern auch ziemlich ungesunde Dinge enthält“, so Höwedes.

„Der Koch war fassungslos“

„Der Koch meiner Mannschaft Lok Moskau war fassungslos, als ich ihm bei unserem ersten Treffen gesagt habe, dass ich keine tierischen Produkte esse“, schreibt der Halterner. Der Koch habe so erschrocken geguckt, „als ob er Angst um mein Leben hatte“. Wenn Höwedes nach einer Extraportion Salat fragt, werde immer noch gelacht.

Das „Outing“ als Veganer sei zunächst merkwürdig gewesen. Das Image sei bekannt: „Ökos, die keinen Spaß am Leben haben und mit ihrem Verzicht versuchen, sich vom Mainstream abzusetzen.“ Ob er Mannschaftskollegen oder andere Vereinsmitarbeiter mit der „hässlichen Schublade“ meint, verrät er in dem Text nicht: „Da stehe ich aber mittlerweile längst drüber. Ich bin heute so lange verletzungsfrei, wie schon ewig nicht mehr.“ Alles in Allem sei der Schritt zur veganen Ernährung wohl eine der besten Entscheidungen seines Lebens gewesen.

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