Es kommt nicht mehr oft vor, dass in Haltern ein größeres Baugebiet entwickelt und für die neuen Straßen Namen gefunden werden müssen. Dies ist jetzt beim Nesberg am Sundern der Fall. Neben der Flächenentwicklungsgesellschaft Haltern (FEG), die Namen mit historischen oder geografischen Bezügen vorschlägt, beteiligt sich auch die Gleichstellungsstelle der Stadt mit einer Idee am Auswahlverfahren.
Damit die neuen Anwohner des etwa sechs Hektar großen Wohnquartiers mit einer zentralen Platzfläche künftig über eine Adresse zu erreichen sind, muss für zwei Straßen, über die der Nesberg erschlossen wird, ein Name festgelegt werden.
Die FEG hat folgende Bezeichnungen vorgeschlagen: Staufenstraße oder Stauferstraße, Staufenplatz oder Stauferplatz, Heinz-Rühmann-Straße oder Heinz-Rühmann-Ring, Schwarzwaldstraße, Eifelstraße, Hunsrückstraße, Zum Beusberg (aus der Hohen Mark) sowie Isselburger Straße.

Gleichstellungsbeauftragte Martina Frey möchte die Straßen zwei Frauen aus Haltern widmen, die sich um das Wohl der Stadt verdient gemacht und für Gerechtigkeit und Frieden im Einsatz waren. Es handelt sich um Meta Rentzsch und Maria Dammann. Folgende Begründung hat Martina Frey mitgeliefert:
Meta Rentzsch
„Meta Rentzsch war eine der prägenden Frauen in unserer Kommunalpolitik, Mitglied des Stadtrats und Vorsitzende verschiedener Ausschüsse. Sie war aufgrund Ihres großen sozialen Engagements in Politik und Bürgerschaft sehr beliebt.
Nach einer inspirierenden Begegnung mit Mutter Theresa setzte sie sich dafür ein, die Lebensbedingungen der Menschen in den Slums von Kapstadt zu verbessern und gründete den Verein Kahyelitscha, für den sie sich zeit ihres langen Lebens mit viel Engagement einsetzte. Frau Rentzsch erhielt für ihr Wirken 1997 das Bundesverdienstkreuz und wurde von der Stadt Haltern am See 2004 mit dem Bürgerpreis Ehrenamt ausgezeichnet.“
Maria Dammann
„Maria Dammann war vor vielen Jahren eine der Mitgründerinnen des Asylkreises in Haltern am See und hat sich unermüdlich und mit hohem Engagement für die Belange der zu uns geflüchteten Menschen eingesetzt. Sie war christlich stark engagiert und lebte bereits früh den Gedanken der Ökumene. Auf ihre Initiative ging schon 1962 die erste Aussendung der Sternsinger in unseren Gemeinden aus. Für ihr lebenslanges soziales Engagement wurde Maria Dammann 2002 mit dem Bürgerpreis Ehrenamt unserer Stadt ausgezeichnet.“
Maria Dammann starb im Oktober 2019 im Alter von 88 Jahren, Meta Rentzsch im Dezember 2021 im Alter von 99 Jahren. Nun wird die Politik in Haltern über die Vergabe der Straßennamen im Baugebiet Zum Nesberg entscheiden.
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