In den vergangenen Jahren haben Medikamentenengpässe immer wieder für Versorgungslücken bei Arzneimitteln gesorgt, auch gerade bei Erkältungsarzneien wie Fiebersäften für Kinder. Wie sieht es 2023 am Herbstanfang aus? Was sollte man möglichst in der Hausapotheke bevorraten?
Dazu gibt Dr. Hannes Müller, Apotheker der Römerapotheke, einen kleinen Überblick. „Mit Medikamentenengpässen haben wir es auch weiterhin zu tun“, sagt er. „Das betrifft mal das eine Medikament und mal den anderen Wirkstoff. Die Verfügbarkeit ist schwankend, insofern also ‚Business as usual‘ wie in den Vorjahren. Aber meist gelingt es uns, eine Lösung zu finden.“
Zurzeit seien auch Fiebersäfte oder Antibiotika verfügbar. Da mit dem Herbst aber auch die Zahl der Erkältungskrankheiten wieder ansteigt und seit einigen Wochen auch die Corona-Fälle wieder steigen, rät Dr. Müller, einige Medikamente in die Hausapotheke für den Herbst aufzunehmen.
Corona-Test in der Apotheke
„Dazu gehören auf jeden Fall ein Nasenspray und auch Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen, je nachdem, was man besser verträgt“, so Hannes Müller. „Ansonsten sind wir Apotheken natürlich da, um die Versorgung zu gewährleisten.“
Ein Fieberthermometer und einen Corona-Selbsttest sollte man ebenfalls vorrätig haben, so der Halterner Apotheker. Auch Apotheken, beispielsweise die Bären-Apotheke, führen weiterhin Corona-Tests durch, aber sie sind kostenpflichtig (ca. 10 Euro).
In Kürze kommt ein angepasster Corona-Impfstoff auf den Markt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die 3. Auffrischungsimpfung für Personen über 60 Jahre und Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf empfohlen. „Aber es sind noch nicht alle Genehmigungsschritte vollzogen“, so Dr. Hannes Müller.
Schutzimpfungs-Richtlinie
„In Deutschland muss die Impfempfehlung noch in eine Schutzimpfungs-Richtlinie aufgenommen werden, die der GBA, der Gemeinsame Bundesausschuss, beschließt“, erläutert Hannes Müller „Erst dann kann die Impfung auch mit den Kassen abgerechnet werden, denn sie ist jetzt eine Kassenleistung.“

Im Augenblick sei es aber auch noch zu früh, über Impfungen nachzudenken. „Am besten ist es, die Corona-Schutzimpfung mit der Grippeschutzimpfung zusammen zu machen, aber dafür ist erst ab Anfang Oktober der richtige Zeitpunkt. Bis dahin dürften auch alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen“, sagt der Halterner Apotheker.
Grippeschutzimpfungen werden außer bei den Hausärzten auch in vielen Apotheken durchgeführt. Die Bären-Apotheke bietet zusätzlich auch Corona-Schutzimpfungen an. „Grundsätzlich dürfen das jetzt alle Apotheker, wenn sie entsprechend ausgebildetes Personal haben“, so Dr. Hannes Müller.
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