„Ajuda“ zwischen Cocktails auf dem Heimatfest und Sorge wegen Amazonas-Bränden
Hilfsorganisation
Die enormen Waldbrände im Amazonas-Gebiet beschäftigen die ganze Welt. Der Halterner Verein Ajuda engagiert sich stark in Brasilien, beim Heimatfest mixt er Cocktails für den guten Zweck.

Ajuda-Vorsitzender Jan Kleine Büning diskutierte beim Ajuda-Geburtstag im Juni mit Estelina Farias (l.) und Marcos Costa Melo (r.) über die politische Situation in Brasilien. © Pia Stenner
Mehr als 70.000 Waldbrände wüten im Amazonas-Gebiet in Südamerika, vor allem in Brasilien. „Das ist natürlich eine absolute Katastrophe“, sagt Jan Kleine Büning, der Vorsitzende des Halterner Vereins Ajuda. Seit 15 Jahren engagiert er sich mit dem Verein für Dinge wie Bildung und Zugang zu Medizin in Brasilien.
Direkt im Amazonas-Gebiet hat der Halterner Verein aktuell zwar keine Projektpartner, doch dieses Thema müsse die ganze Welt beschäftigen, sagt Kleine Büning: „Der Regenwald wird nicht umsonst grüne Lunge der Erde genannt.“
Möbelholz und Anbauflächen für Soja
„Wir sehen auf der ganzen Welt, dass Ökosysteme kippen“, sagt der Halterner: „Seien es schmelzende Gletscher in Island oder ausgetrocknete Wälder in Deutschland.“ Besonders schlimm sei in Brasilien, dass der Dschungel in großem Stile bewusst vernichtet werde, um Möbelholz zu bekommen oder Anbauflächen, etwa für Soja als Tierfutter zu schaffen. Damit habe jeder Fleischkonsument und jeder Möbelkunde eine Verantwortung, meint der Halterner, der bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit arbeitet.
Die Brasilianer, mit denen Jan Kleine Büning zu tun hat, seien voller Sorge mit Blick auf die Politik des dortigen Präsidenten Jair Bolsonaro. Der setzt sich für mehr Schusswaffen in Privathaushalten ein und kürzt Gelder im Sozial- und Bildungsbereich. Den Wahlkampf gewann er mit dem Versprechen, Korruption zu bekämpfen und für mehr Sicherheit zu sorgen.
Die Einnahmen des Heimatfest-Standes gehen an Jugendprojekte
Der Verein „Ajuda - Hilfe für Kinder in Brasilien“ ist auf dem Halterner Heimatfest am Wochenende (30. August bis 1. September) mit einem Pfandbecher-Cocktailstand im Kardinal-von-Galen-Park vertreten. „Unzählige Limetten, kiloweise Rohrzucker, Eis, Cachaça, Rum, Wodka und Co sowie etwa 30 ehrenamtliche Helfer werden für den guten Zweck im Einsatz sein. Jeder frisch zubereitete Cocktail unterstützt dabei zu 100 Prozent Projekte in Brasilien für Kinder und Jugendliche“, so die Ankündigung.