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AfD-Bundestagskandidat im Wahlkreis 122: „Anfrage nicht weitergeleitet“
Bundestagswahl 2021
Der AfD-Kandidat, der bei der Bundestagswahl für den Wahlkreis 122 antritt, hat sich nun doch persönlich zu seinen Zielen geäußert. Die Stadt Haltern will er noch kennenlernen.
Nach unserer Berichterstattung über seine Kandidatur für die Bundestagswahl im Wahlkreis 122 (Haltern, Marl, Datteln, Herten, Oer-Erkenschwick) hat sich der AfD-Politiker Bernard Keber zu Wort gemeldet. Fragen der Halterner Zeitung zu seinen politischen Zielen und zur Umsetzung habe er nicht beantwortet, weil diese ihm innerhalb der Partei nicht weitergeleitet worden seien, erklärte er erbost. Zuvor hatte der Kreisverband eine Pressemitteilung zu Kebers Kandidatur verschickt. Der 73-jährige Marler hatte sich im vergangenen Monat bei einer Stichwahl mit 11:10 Stimmen gegen seinen Mitbewerber aus Haltern, Jürgen Hofstätter, durchgesetzt.
„Meine Mitgliedschaft bei der AfD begann, nach einer gründlichen Überprüfung meiner Person und meiner vorherigen möglichen politischen Aktivitäten, im März 2019“, führte Keber, der dem Vorstand im Stadtverband Marl seit Juli 2020 angehört, aus. Ebenso sei er als Landesdelegierter und Bezirksdelegierter gewählt worden. 2020 kandidierte der Zahntechnikermeister als Bürgermeisterkandidat in Marl und erreichte den dritten Platz vor Bündnis90/Grüne und FDP.
Damit er sich politisch stärker für die Belange der Bürger seines Wahlkreises einsetzen kann, habe er 2019 sein Dentallabor aufgegeben.
Bernard Keber lehnt die „frauenverachtende Lebensweise des Islams ab“. Zudem sei er gegen Kinder- und Zwangsehen sowie den „von der DITIP gesteuerten politischen Islam“. Keber spricht sich auch gegen „jede Art von Sozialflüchtlingen“ aus. Menschen aus Kriegsgebieten oder politisch Verfolgten wolle er „bis zur möglichen sicheren Heimkehr“ Asyl gewähren.
Kandidat möchte Haltern noch kennenlernen
Für Gewerbeflächen, eine gute Verkehrsanbindung, einen leistungsfähigen Internetzugang sowie eine Verringerung an Verwaltungsauflagen für die mittelständischen Unternehmen wolle er sich stark machen. Für die Stadt Haltern habe er noch keine konkreten Ziele, so Keber weiter. Zunächst müsse er die Seestadt besser kennenlernen.
Bernard Keber ist seit November 2020 Sachkundiger Bürger im Ausschuss Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Toleranz in Marl.
Angesprochen auf seine Erwartungen im September sagte er: „Bei der Bundestagswahl 2021 erwarte ich für mich ein respektables Ergebnis. Ich gehe davon aus, für den Wahlkreis 122 die Stimme in Berlin zu werden.“
Geboren in Dülmen, Journalistin, seit 1992 im Medienhaus Lensing - von Münster (Münstersche Zeitung) über Dortmund (Mantelredaktion Ruhr Nachrichten) nach Haltern am See. Diplom-Pädagogin und überzeugte Münsterländerin. Begeistert sich für die Menschen und das Geschehen vor Ort.
