Äußerst seltenes Tier soll in Borkenbergen unterwegs sein

Weißes Reh in Haltern gesichtet

Ein weißes Reh vermuteten unabhängig voneinander zwei Leserinnen der Halterner Zeitung in den Borkenbergen. Nun erklärt der zuständige Revierleiter des Forstbereichs Borkenberge, was es mit dem Tier auf sich hat.

Hullern

, 26.03.2018, 16:35 Uhr / Lesedauer: 1 min
So ein weißes Damwild (hier ein Symbolbild) hält sich derzeit in den Borkenbergen auf.dpa

So ein weißes Damwild (hier ein Symbolbild) hält sich derzeit in den Borkenbergen auf.dpa © picture alliance / dpa

Unabhängig voneinander schickten am 2. März Marie-Luise Wiethoff und am 22. März Imke Lepper unserer Redaktion Bilder des vermeintlich weißen Rehs. Die Fotos der Handykameras ließen bei genauer Betrachtung aufgrund von Unschärfe aber keinen echten Rückschluss auf die Tierart zu.

Der mit der Frage nach Vorkommen weißer Rehe in unserer Region konfrontierte Nikolai Eversmann, Master of Science in der Biostation des Kreises Recklinghausen, erklärte: „Weiße Rehe sind höchst selten. Mir ist aus unserer Region bisher kein Fall bekannt, dass es sich bei den gesichteten Tieren wirklich um Rehe handelt. Bei den Albinos, echt, reinweißen Tieren, handelt es sich um einen Gendefekt.“

Revierleiter gibt Antwort auf des Rätsels Lösung

Der Fachmann tippte im Halterner Fall eher auf Damwild, weil hier weiße Exemplare wesentlich häufiger vorkämen. Und tatsächlich: Unsere Anfrage bei Georg Feldmeier, Revierleiter des Forstbereichs Borkenberge, bringt des Rätsels Lösung. „Es handelt sich bei der Gruppe von drei Tieren, zwei wildfarbenen und dem weißen, um Damwild, das wir bereits seit Monaten in den Borkenbergen beobachten.“

Dieses Foto vom vermeintlich weißen Reh hat Marie-Luise Wiethoff mit ihrem Handy gemacht.

Dieses Foto vom vermeintlich weißen Reh hat Marie-Luise Wiethoff mit ihrem Handy gemacht. © Malu Wiethoff

Georg Feldmeier und seine Kollegen sind sich sicher, dass die Tiere wegen ihrer Zutraulichkeit aus einem Gehege in der Umgebung stammen. „Ich habe in meiner gesamten Dienstzeit im Auftrag des Bundesforstbetriebs Rhein-Weser noch kein einziges weißes Reh gesehen.“

Als hilfreiches Unterscheidungsmerkmal zwischen Reh- und Damwild nennt Georg Feldmeier den Bürzel am Hinterteil der Damtiere, mit dem sie Fliegen vertreiben. Zwar würden sich die Tierarten auch in Körpergröße und Kopfform unterscheiden, was aber auf große Distanz oft schwierig zu erkennen sei.