Abitur in Haltern: 110 Abiturienten wurden flügge und feierten Abschluss

Joseph-König-Gymnasium

Abituri-Enten - 12 Jahre durchgewatschelt: 110 Schülerinnen und Schüler bestanden 2022 ihr Abitur am Josef-König-Gymnasium. Viele davon mit Auszeichnung.

Haltern am See

, 19.06.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Schulleiter Uli Wessel eröffnete am Samstag (18. Juni) nach dem Wortgottesdienst in der Sixtuskirche in der Aula des Joseph-König-Gymnasiums die Feierlichkeiten zum Abitur 2022. In seiner Rede nahm er Bezug auf das Motto des Abiturjahrgangs „Abituri-Enten - 12 Jahre durchgewatschelt“: „So humorvoll sich dieser Abi-Slogan auch anhört, mal eben durchwatscheln konnten Sie in den letzten zwei Jahren definitiv nicht!“ Damit sprach er die besonderen Herausforderungen an, denen auch in Haltern die Schüler wegen der Corona-Pandemie mit ihren Auflagen unterworfen waren.

Auch den Ukraine-Krieg und den Klimawandel erwähnte er im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten, die Schülerinnen und Schüler zu meistern haben: „Ahnte im Januar 2020 noch niemand, wie sehr Corona unser aller Leben beeinträchtigen würde, so gilt das erst recht für den Krieg. [...] Die Zeit der Entspannung ist vorbei. [...] Dazu kommt nun die Sorge von Hungersnöten, Verteilungskämpfen und Energienotstand, sowie die Herausforderung, unser Klima zu retten.“

Aber auch hoffnungsvolle Worte konnte er den 110 Abiturientinnen und Abiturienten mit auf den Weg geben: „Nur Persönlichkeiten bewegen die Welt, nie Prinzipien“, zitierte er Oscar Wilde. „Persönlichkeiten sind Sie schon. Sie sind im Geiste der Nächstenliebe, Verantwortung und Toleranz erzogen worden. Seien sie Persönlichkeiten, die etwas in der Welt bewegen, lassen Sie sich inspirieren, nicht verbiegen!“

JKG hat das Rüstzeug für das Leben vermittelt

Auch Bürgermeister Stegemann griff das Abimotto noch einmal auf: „Dass Abiturienten auch mal dazu neigen, sich schwankend zu bewegen, ist kein Geheimnis.“ Er fühlte sich bei dem Motto an eine Schar Küken erinnert, die ein wenig verunsichert ihrer Bezugsperson folgen. Genau so hätten es zu ihrer Zeit auch die jetzigen Entlassschülerinnen und -schüler wohl getan, als sie als frischgebackene Fünftklässler zum ersten Mal auf dem Weg in ihre Klassenräume waren.

„Nun seid ihr Erwachsene und habt längst anderen Schülern die Richtung gezeigt. Ihr geht jetzt neue, individuelle Wege. Ob ihr übers Wasser laufen könnt, wie es heute morgen im Gottesdienst bildlich zur Sprache kam, wird sich zeigen. Wichtig ist aber nur, dass ihr dabei nicht untergeht. Das Rüstzeug dafür habt ihr hier erworben.“

Ernste, nachdenkliche und humorvolle Worte an die Schüler

Die besonderen Schwierigkeiten durch Pandemie, Krieg, und Umweltzerstörung, mit denen die Schüler nicht nur vor, sondern auch nach ihrer Schullaufbahn noch zu kämpfen haben werden, thematisierte Nina Buchner, die Vorsitzende der Schulpflegschaft.

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Humorvoll ging es bei der Abschlussrede der beiden Jahrgangsstufenbegleiterinnen Veronika Gillich und Astrid Peters zu. Der Vergleich mit den watschelnden Vögeln hatte auch sie inspiriert. Sie sponnen den Faden noch etwas weiter: So erinnerten sie nicht wenige Schüler im Laufe ihrer Schullaufbahn an Lerchen und Nachtigallen, „um nicht zu sagen Nachteulen“, von denen einige nach dem Ausschlafen entsetzt festgestellt hätten, dass der Mathe-Leistungskurs ja gar nicht mehr abzuwählen sei. „Wir haben euch gerne unter unsere Fittiche genommen. Jetzt seid ihr flügge geworden. Werdet Zugvögel und fliegt hinaus in die Welt!“ Für ihren witzigen Beitrag ernteten sie großen Applaus.

Abitur Feierlichkeiten in Haltern auch unter Corona-Bedingungen ein großer Erfolg

Für den witzigsten Beitrag des Tages erntete der Vertreter der Abiturientia Henning Franz riesigen Applaus. © Antje Bücker

Der war auch dem Vertreter der Abiturientia Henning Franz gewiss. Als letzter Redner sorgte er mit seinem Rückblick aus Schülersicht für zahlreiche herzhafte Lacher im Publikum. Er kam auf Klassenfahrten zu sprechen, auf zahlreiche Anekdoten aus dem Unterricht, aber auch auf die Zeit der Lockdowns, wo „immer mal wieder ein paar Aufgaben per E-Mail kamen. Als dann Videokonferenzen möglich waren, waren einige von uns zuerst einmal enttäuscht darüber, dass die schulfreie Zeit nun ein Ende hätte. Aber es zeigte sich, dass einige Lehrer mit der Technik nicht zurecht kamen.“ Was dazu geführt habe, dass so mancher Schüler die Konferenzen lieber im Bett verbrachte als vor dem Bildschirm.

Abitur Feierlichkeiten in Haltern auch unter Corona-Bedingungen ein großer Erfolg

Ronja Gouders und Luzie Zahn begeisterten mit "Slipping through my fingers" und "I will survive". © Antje Bücker

Zwischendurch begeisterten musikalische Beiträge des Instrumental- und vokalpraktischen Kurses der Jahrgangsstufen Q1 und Q2, Mitgliedern des IPVP-Kurses der Jahrgangsstufe Q2, sowie Ronja Gouders und Luzie Zahn. Die musikalische Leitung der Veranstaltung hatte Stefan Temp.

Zahlreiche Bestnoten und Auszeichnungen

Sechs Schülerinnen und ein Schüler bestanden ihr Abitur mit Bestnoten. Johanna Neufeld, Julia May, Selma Lehmkuhl und Johanna Wulf schlossen mit 1,0 ab, gefolgt von Samira Schulte, Lilli Hausmann und Nils Cohen mit 1,1. In diesem Jahr konnte sechs Schülerinnen (Johanna Carlotta Wulf, Samira Lara Schulte, Julia Anna-Lisa May, Leena Carolin Papproth, Lilli Kristina Hausmann und Selma Lehmkuhl) das CertiLingua-Exzellenzlabel mit dem Abitur verliehen werden.

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Zudem verlieh die Deutsche Mathematik-Vereinigung für herausragende Leistungen einen Buchpreis, verbunden mit einer einjährigen Mitgliedschaft an Paul Schulte. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft verlieh ihm für das Fach Physik die gleichen Preise. Eine Urkunde sowie die Zeitschrift Physik Journal erhielten ebenso Alexander Ahlers, Cedric Kuhlmann und Leena Carolin Papproth. Nils Cohen verlieh die Gesellschaft Deutscher Chemiker eine Urkunde und ebenfalls einen Buchpreis.

Abitur Feierlichkeiten in Haltern auch unter Corona-Bedingungen ein großer Erfolg

Im Anschluss an die Reden wurden die Zeugnisse ausgehändigt. © Antje Bücker

Nach dem offiziellen Teil freuten sich die Anwesenden auf den Abiball am Abend. Dieser fand nicht wie traditionell in der Seestadthalle statt, da diese derzeit zu einer Notunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge umfunktioniert ist, sondern in der Dreifachsporthalle.

Die Abiturienten 2022: Alexander Ahlers, Lukas Ahmann, Felix Albrecht, Tabea Artmannselm, Lucy Bartel, Nina Bartke, Arian Beciri, Anna Bendieck, Malte Bergjürgen, Elisa Blanda, Kai Borkenfeld, Sara Brathe, Andrea Bremhorst, Julian Brinkert, Tom Bußmann, Nils Conen, Jan Cremer, Stephanie Dittmar, Johanna Dörner, Tobias Dreck, Carlo Ehrenheim, Finja Ellermann, Felix Falk, Kiana Fischer, Henning Franz, Jonas Gerdemann, Finn Geschwandtner, Hannah Giebing, Ronja Gouders, Julia Grabowski, Lasse Groneberg, Nona Große Erdmann, Lorena Hackenberg, Lisa Harms, Lilli Hausmann, Marie Heinze, Jule Hericks, Nilas Herrmann, Lisa Himmelmann, Isabel Homann, Jule Hülsmann, Nele Hundertmark, Friederike Ihlow, Kathrin Joachimsmeier, Emma Jordan, Mayko Kahlen, Alexander Knaup, Tom Küstermeier, Nils Lackmann, Saskia Ladberg, Kristina Lakova, Emilia Lange, Nick Laue, Nils Lehmacher, Selma Lehmkuhl, Anna Lütkenhaus, Tom-Luis Marin, Julia May, Antonia Montemurri, Marvin Müller, Franziska Nadzeyka, Johanna Neufeld, Mathis Neuhaus, Julia Niemeyer, Clara Nipper, Jotam Ortmann, Milad Osmani, Sandra Osuch, Phil Overwien, Leena Papproth, Janine Peter, Chiara Pfromm, Lynn Pöter, Katharina Pötter, Charlotte Pruß, Marlon Raffelt, Florian Reese, Yara Marie Ripa, Maja Rose, Destina Runkel, Vincent Rupp, Leonie Scheibe, Maja Schiebelhut, Louise Schmidt, Paul Schulte, Samira Schulte, Hendrik Schweigmann, Tom Schwieren, Evelyn Stehl, Lara Marie Stock, Justus Stockhofe, Gerrit Streit, Varshiga Sutharsan, Patrick Switala, Nele Marie Thewes, Jannis Tieben, Marei-Carolin Tiedemann, Lenard Trost, Luca Vaut, Nele von Twistern, Johanna Voß, Jana Weischede, Elisa Wember, Valerie Wilczek, Diana Wins, Johanna Wulf, Merle Wynk und Luzie Zahn
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