
© Daniel Winkelkotte
18 Corona-Fälle in Halterner Kita - britische Mutation nachgewiesen
Mutation bestätigt
Nach Testungen im Familienzentrum St. Laurentius in Haltern sind nun weitere positive Ergebnisse bekannt geworden. 18 Infektionen sind bestätigt. Auch die britische Variante ist darunter.
Anfang der Woche wurden die ersten Fälle des Coronavirus im Halterner Familienzentrum St. Laurentius gemeldet, am Mittwoch enthüllten Tests weitere Infektionen. Die Kita ist seit Anfang der Woche geschlossen, ganze Gruppen befinden sich in Quarantäne.
Laut Kreis wurde das Virus von außen in die Einrichtung getragen. Obwohl die Verantwortlichen zügig handelten, werden nun immer mehr Fälle bekannt. Mittlerweile stehen 18 Infektionen mit dem Ausbruchsgeschehen in der Halterner Einrichtung in Verbindung. Fünf Erwachsene und 13 Kinder sind betroffen.
Bei mehreren Fällen sei nun auch die britische Variante nachgewiesen worden, wie Lena Heimers, Sprecherin des Kreises, am Freitag auf Nachfrage mitteilte. Zudem könne die Zahl der bestätigten Infektionen weiter steigen. „Einige Testergebnisse sind noch offen“, so Heimers.
In Quarantäne geschickt
Die Einrichtung an der Flavusstraße war bereits vor Tagen geschlossen worden. Am Dienstag hatte die Verbundleitung vermeldet, dass in zwei Gruppen je ein positiver Corona-Fall festgestellt worden war. Beide Gruppen, Kinder und Erzieherinnen, hatte man deshalb in Quarantäne geschickt. Die anderen beiden Gruppen wurden ebenfalls vorerst geschlossen, da es über Geschwisterfamilien auch Kontakte zu den anderen Gruppen gab. Noch am gleichen Tag war es zu einer großen Test-Aktion gekommen.
Wie geht es den betroffenen Personen? „Einige Infizierte klagen über starke Symptome, es gibt aber auch Fälle mit einem bislang milden Verlauf der Erkrankung“, sagt Cordula Borgsmüller, die sich mit Iris Hillenbrand als Verbundleitung der Katholischen Kirchengemeinde St. Sixtus um die Tageseinrichtungen kümmert.
Weiterhin werde man alles dafür tun, dass sich die Mitarbeiter, aber auch Kinder und deren Eltern so sicher wie möglich fühlen können. „Unsere Mitarbeiter lassen sich regelmäßig testen, es gibt feste Gruppen und keine Personalwechsel. Allen Familien empfehlen wir zugleich, regelmäßige Selbsttests zu machen.“ Das Personal aller Halterner Einrichtungen wird in Kürze zum ersten Mal geimpft. „Wie wichtig das ist, macht der aktuelle Fall einmal mehr deutlich“, sagt Cordula Borgsmüller.
Die neue Altersverteilung der Infektionen und die Ausbreitung der britischen Variante dürfte dafür sorgen, dass ein weiterer deutlicher Anstieg der Infektionszahlen bevorsteht. Um das zu verhindern, komme es jetzt darauf an, dass die Menschen sich besonnen verhalten. Die noch stärkere Ausbreitung der hoch ansteckenden Virusvarianten ist laut Experten jedenfalls nicht mehr zu verhindern.
Zahl verdoppelt
Nach Oer-Erkenschwick hat Haltern am See mit einer 7-Tage-Inzidenz von 145,3 aktuell den zweithöchsten Inzidenzwert im Kreis Recklinghausen (Stand: 26. März). Mit 17 Neuinfektionen stieg die Zahl der aktuell Infizierten in der Seestadt am Freitag auf 80. Innerhalb einer Woche hat sich diese Zahl verdoppelt. Zuletzt wies die Statistik am 9. November einen höheren Wert auf. Damals galten 86 Halterner als aktuell infiziert.
„Die Zahlen zeigen uns, dass Corona auch in Haltern weiterhin ein großes Thema ist“, sagt Haltern Bürgermeister Andreas Stegemann. „Sie lassen sich unter anderem auf die verstärkte Testsituation und die neuen, deutlich ansteckenderen Mutationen zurückführen. Ich kann nur dazu aufrufen, dass wir uns weiterhin alle an die Regeln halten. Impfen ist das Gebot der Stunde.“
1982 in Haltern geboren. Nach Stationen beim NRW-Lokalfunk, beim Regionalfernsehen und bei der BILD-Zeitung Westfalen 2010 das Studium im Bereich Journalismus & PR an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen erfolgreich beendet. Sportlich eher schwarz-gelb als blau-weiß orientiert. Waschechter Lokalpatriot und leidenschaftlicher Angler. Motto: Eine demokratische Öffentlichkeit braucht guten Journalismus.
