Sonntagnacht (4.6.) sind Dennis Kuhlmann, Thomas Haunert, Marc und Henrik Venhoff um kurz vor Mitternacht über die Halterner Stadtgrenze geradelt. 130 Kilometer haben sie an dem Tag hinter sich gebracht. Die letzte Etappe ihrer Radtour von Haltern nach London und zurück. „Es war schön, wieder im eigenen Bett zu schlafen“, sagt Marc Venhoff und lacht.
Gemeinsam mit seinen Kumpels blickt er auf eine schöne Reise zurück. „Es war geil“, sagt der Halterner - auch wenn einiges schiefgegangen ist. Die Anhänger und Reifen haben immer wieder Probleme gemacht. Durch die Pannen haben die Jungs zwei Tage Fahrzeit verloren.

„Ein Reifen platzt dann auch nicht in einem Ort, sondern mitten auf der Landstraße. Ohne Ärger mit den Pannen wäre die Reise deutlich entspannter gewesen. Andererseits sind das Erlebnisse, die einen zusammenschweißen“, sagt Marc Venhoff. „Da weiß man, dass man sich auf seine Kumpels verlassen kann.“
Von Autofahrer mitgenommen
Einen Teil der Strecke haben die Halterner aber auch ein „bisschen geschummelt“, gibt Marc Venhoff ehrlich zu. Als sie mit der Fähre in England angekommen sind, hat sie ein Engländer einen Teil der Strecke mit seinem Transporter mitgenommen. Der Grund: die hügelige Landschaft.
„Wir hatten teilweise Strecken mit 20 Prozent Steigung“, sagt Marc Venhoff. „Da ging mit Fahren gar nichts mehr.“ Die Jungs waren nicht mit professionellen Rädern und Ausrüstung unterwegs - sondern mit einfachen Hollandrädern und Anhängern. Wird die Steigung zu groß, hilft nur noch schieben.
Halterner in England getroffen
Durch die Fahrt mit dem Transporter ins Landesinnere blieb den Jungs mehr Zeit in London selbst. „Was richtig cool war“, erinnert sich Marc Venhoff, „war, dass wir vorm Buckingham Palace von einer Familie aus Haltern angesprochen wurden.“ Die hatte in der Zeitung von der Radtour gelesen und die Truppe auf dem Platz wiedererkannt.
Auch auf der Fähre haben die vier Freunde einen weiteren Halterner getroffen. Der war mit seinem Motorrad unterwegs. „Da waren wir erst richtig perplex“, sagt Marc Venhoff, „dass man mitten im Nirgendwo Leute aus seiner Heimat trifft.“

Oft wurden die Radler angesprochen. „Wir wollten aber auch auffallen“, sagt Marc Venhoff und lacht. „Crazy German Guys“ haben andere Radfahrer in professioneller Montur nur gesagt, als sie die Pläne der Jungs gehört haben. „Das ist das, was Spaß macht.“
In zwei Jahren soll die nächste Tour stattfinden. Dann wieder ins flache Land. Wohin genau es geht, das steht noch nicht fest. „Solange wir bei Hollandrad bleiben wollen, geht nicht viel Steigung. Es bleibt schließlich ein Urlaub, den wollen wir auch genießen.“
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