Gedenken an Germanwings-Absturz Schweigeminute im NRW-Landtag

Gedenken an Germanwings-Absturz: Schweigeminute im NRW-Landtag
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Zehn Jahre nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf hat der nordrhein-westfälische Landtag der vielen Toten gedacht. Die Abgeordneten erhoben sich zu Beginn des Plenums zu einer Schweigeminute.

Insgesamt starben 150 Menschen am 24. März 2015 bei dem Absturz in den französischen Alpen. Nach Überzeugung der Ermittler führte der psychisch kranke Copilot den Absturz absichtlich herbei, um sich das Leben zu nehmen.

Viele der Opfer kamen aus Nordrhein-Westfalen. Darunter eine Gruppe von 16 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrerinnen aus Haltern am See, ein Opernsänger und eine Opernsängerin mit ihrer Familie aus Düsseldorf und der Flugkapitän, der aus dem Cockpit ausgeschlossen wurde.

Angehörige von Opfern sowie Vertreter der des Joseph-König-Gymnasiums und der Stadt Haltern saßen auf der Besuchertribüne.

Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer sagte in Vertretung für den erkrankten Landtagspräsidenten André Kuper, der Absturz der Germanwings-Maschine sei eine Katastrophe, die unbegreiflich bleibe. „Die quälenden Fragen nach dem Warum, sie bleiben am Ende unbeantwortet. Diese Tat lässt sich menschlich nicht fassen.“

Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer am Rednerpult. Er sprach über den Absturz der Germanwings-Maschine
Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer sagte, der Absturz der Germanwings-Maschine sei eine Katastrophe, die unbegreiflich bleibe. © Bernd SchaelteLandtag NRW

Was bleibe, sei die Trauer um all jene Menschen, die aus ihren Leben gerissen und ihren Lieben entrissen wurden. Schmeltzer dankte allen, die sich seit der Katastrophe für das Miteinander und die Bewältigung der Trauer einsetzten – „auch in dem Wissen, dass diese nie ganz zu bewältigen sein wird“.

An die Angehörigen und Vertreter der Stadt Haltern am See und des Joseph-König-Gymnasiums richtete er Worte des Respekts: „Ihre persönliche Kraft im Umgang mit der Trauer, Ihr Blick nach vorne berührt uns. Ihnen gilt der tiefe und stille Respekt unseres Parlaments für Ihren vielfältigen Einsatz im Miteinander vor Ort. Sie machen vielen Menschen neuen Mut!“

Aus dem Kreis der Angehörigen entstanden der Patrick Sondenheimer Stiftungsfonds zur Unterstützung von Trauerhilfe für Kinder und Jugendliche und die Elena-Bleß-Stiftung, benannt nach einer der verstorbenen Schülerinnen. Sie dient der Förderung des internationalen Jugendaustauschs und von Auslandspraktika.

Ulrich Wessel, ehemaliger Schulleiter des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See, sitzt auf der Tribüne bei einem Gedenken während einer Plenarsitzung des Landtags für die Opfer des Absturzes des Germanwings-Flugs 9525 in den französischen Alpen.
Auch Ulrich Wessel, ehemaliger Leiter des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See, saß auf der Tribüne bei dem Gedenken während einer Plenarsitzung des Landtags für die Opfer des Absturzes des Germanwings-Flugs 9525 in den französischen Alpen. © picture alliance/dpa