
© Gregor Beushausen (Archiv/Symbolbild)
Zukunft des Sozialkaufhauses am Borsigplatz ist besiegelt
Stadterneuerung
Im Sozialkaufhaus an der Osterlandwehr ist es im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß. Nun stellte sich den Betreibern die Frage: Schließen oder renovieren?
Etwa 100 Kunden kommen jeden Tag in die geräumige Halle des Sozialkaufhauses. Viele warten bereits vor der Tür, wenn der Laden um 10 Uhr öffnet. Das Sozialkaufhaus in der Nordstadt steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Wer seine besondere finanzielle Situation nachweisen kann, bekommt einen Rabatt.
Das Sozialkaufhaus an der Osterlandwehr versorgt nicht nur die Bürger des Borsigquartiers mit bezahlbarer Kleidung, sondern unterstützt auch Menschen auf ihrem Weg zurück in den Beruf: Die meisten Mitarbeiter des Caritas-Sozialkaufhauses nehmen an einer Maßnahme teil, die Menschen fördert, die es auf dem sogenannten „ersten Arbeitsmarkt“ schwer hatten. Doch das Gebäude am Borsigplatz wird dem ambitionierten Projekt längst nicht mehr gerecht.
Gebäude ist im schlechten Zustand
„Neben dem schlechten energetischen Zustand des Gebäudes, mit fehlender Dämmung, Hitze im Sommer und extrem hohem Energieaufwand und CO²-Ausstoß im Winter sind die Verhältnisse für Kunden und Mitarbeiter nicht länger haltbar“, erläutert Stadtrat Ludger Wilde. Ohne die Modernisierung müsse die Caritas die Einrichtung schließen.
Damit das Sozialkaufhaus weiterhin im Borsigquartier beheimatet sein kann, will die Caritas Dortmund das Gebäude für 900.000 Euro modernisieren lassen. Die Investitionssumme speist sich aus Mitteln der EU, des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Dortmund.
Zurück auf den „ersten Arbeitsmarkt“
Im Sozialkaufhaus an der Osterlandwehr gibt es neben Secondhand-Kleidung für Männer, Frauen und Kinder auch Schuhe, Spiele und Bücher. Durch die Renovierung und eine neue Aufteilung des Innenraums soll bald ein großer Gruppenraum und ein kleiner Raum für vertrauliche Beratungsgespräche unter vier Augen entstehen.

Das Sozialkaufhaus am Borsigplatz hält auch Spielsachen bereit. © Gregor Beushausen
„Beide Räume öffnen sich zum hübschen Innenhof, der weitere Aufenthaltsmöglichkeiten bietet“, führt Georg Rupa, Vorstandsvorsitzender Caritasverband Dortmund e. V. aus. „Diese neue räumliche Situation fördert das soziale Miteinander.“ Außerdem sollen durch den Umbau neue Lagerflächen entstehen. „Der Umbau betrifft nur die Lagerhalle, in der sich aktuell der Kleiderladen befindet“, erklärt die Sprecherin des Caritasverbands Dortmund, Sarah von Borzestowski.
Normaler Betrieb trotz Bauarbeiten
Auch jetzt schon gibt es im Bernhard-März-Haus eine soziale Fachberatung der Caritas, eine Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie eine Integrationsagentur. Diese Angebote wird es auch während der Umbauarbeiten geben.
Die Bauarbeiten sollen zwischen März 2020 und März 2021 stattfinden. Der Betrieb des Kleiderladens soll in dieser Zeit normal weitergeführt werden. Aktuell ist die Caritas auf der Suche nach einem passenden Ersatzgebäude in der Nordstadt.