Zeit wird knapp: Stadtbahn-Haltestellen an der B1 sollen provisorisch umgebaut werden

© Dieter Menne Dortmund

Zeit wird knapp: Stadtbahn-Haltestellen an der B1 sollen provisorisch umgebaut werden

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Der Streit um die B1-Allee ist beim Umbau der Stadtbahnstationen an der B1 nicht das einzige Problem. Planung und Bau stehen auch unter enormem Zeitdruck. Und das wird Folgen haben.

Dortmund

, 13.09.2019, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Von einem „sehr ambitionierten Zeitziel“ sprach der damalige Baudezernent Martin Lürwer im Juni 2016, als es um den Umbau der Stadtbahn-Stationen an der B1 ging. Er sollte recht behalten. Denn vom damals avisierten Baustart im Jahr 2020 und fertigen neuen Haltestellen im Jahr 2022 kann keine Rede mehr sein.

Das Problem: Die Planung von fünf neuen Haltestellen entlang der Bundesstraße 1 ist nicht nur sehr komplex, sondern auch konfliktbeladen. Hauptstreitpunkte: Die Zugänge zu den Haltestellen und der Erhalt von Bäumen der B1-Allee.

Erfolg für Anwohner

76 Bäume sollten nach ersten Planungen des städtischen Tiefbauamtes gefällt werden, um die Haltestellen barrierefrei umbauen zu können. Die Anwohner der Gartenstadt protestierten und machten Gegenvorschläge. Im vergangenen Jahr wurden die Planungen ausgiebig in einem Dialogverfahren beraten.

Und dabei gab es durchaus Fortschritte im Sinne der Anwohner. Jetzt ist nur noch von 44 Bäumen die Rede, die für den Umbau der Haltestellen weichen müssen. Bei der Forderung nach ebenerdigen Zugängen zu den Haltesstellen statt neuer Brücken gibt es ebenfalls Bewegung.

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Bei einem Ortstermin mit SPD-Ratsvertretern gab es aber nicht nur erfreuliche Botschaften. Denn der Umbau kommt, wie befürchtet, in Zeitnot. Das Problem: Das Verkehrsunternehmen DSW21 schafft in den nächsten Jahren neue Stadtbahnen an und lässt die alten Fahrzeuge runderneuern. Und die brauchen mehr als 90 Zentimeter hohe Bahnsteige, weil sie keine ausklappbaren Stufen mehr haben. Bislang sind die Bahnsteige 38 Zentimeter hoch.

Alte Bahnen werden knapp

Die Erneuerung der DSW-Bahnflotte hat sich zwar ebenfalls verzögert, kommt aber schneller voran als der Haltestellen-Umbau. Ab 2021 sollen die ersten Bahnen fahren. Auch, wenn der Austausch dann nur nach und nach erfolgt, würden die alten Bahnen mit ausfahrbaren Trittstufen für die Strecke der U47 bald knapp. „Irgendwann gehen uns die alten Bahnen aus“, erklärte DSW-Technik-Chef Ralf Habbes.

Die Stadtbahn-Station Lübkestraße ist eine von fünf Haltestellen, die umgebaut werden müssen. Nötig sind vor allem höhere Bahnsteige.

Die Stadtbahn-Station Lübkestraße ist eine von fünf Haltestellen, die umgebaut werden müssen. Nötig sind vor allem höhere Bahnsteige. © Dieter Menne

So schnell wird der komplette Umbau der Haltestellen aber nicht zu erledigen sein. Voraussichtlich 2021 sollen die drei getrennten Planfeststellungsverfahren für die insgesamt fünf Haltestellen starten. Frühestens 2023 könnte dann mit dem Umbau begonnen werden, so der stellvertretende Tiefbauamtsleiter Jürgen Hannen.

Provisorische Lösung

Die Konsequenz: Ende 2024 wird es erst einmal eine provisorische Lösung mit erhöhten Bahnsteigen geben, kündigt Hannen an. Das hatte man bei DSW21 im vergangenen Jahr noch abgelehnt. Der weitere Umbau mit barrierefreien Zugängen zu den Haltestellen und neuer Technik braucht dann mindestens zwei weitere Jahre. Frühestens 2026 könnte der Umbau der Stadtbahnstationen abgeschlossen werden.

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