Über Dortmunds Dächern lassen sich dieser Tage wieder etliche Kraniche beim Zug Richtung Süden beobachten.

© Oliver Schaper

Zehntausende Kraniche fliegen über Dortmund hinweg – später als gewohnt

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Über Dortmund sind derzeit tausende Kraniche zu beobachten - und zu hören. Dabei sind sie später dran als früher. Ein Dortmunder Vogelexperte erklärt, warum sie so spät dran sind.

von Daniel Reiners

Dortmund

, 10.11.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Kraniche scheren sich wenig um Gesundheits-Krisen wie die Corona-Pandemie. Dafür sind ihre Sensoren gegenüber anderen Naturphänomenen umso feiner. Dass es auf der Erde immer wärmer wird, lässt sich laut eines Dortmunder Vogelexperten auch an den aktuellen Geräuschen über Dortmunds Dächern ableiten.

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Aufgrund der Klimaerwärmung seien in diesem Jahr die Kraniche über Dortmunds Dächern erst im November zu bestaunen. Das Bild ist allerdings so spektakulär wie eh und je.

Zehntausende Vögel ziehen Richtung Südeuropa

Mehr als 10.000 Zugvögel seien es laut Vogelexperte Erich Kretzschmar vom NABU Stadtverband Dortmund aktuell täglich, die, gestartet in der Diepholzer Moorniederung, ihre Route über Dortmund ziehen, um schließlich in Südfrankreich und Spanien den Winter in einem wärmeren Klima zu verbringen.

Viele Zugvögel sind im November zu beobachten.

Viele Zugvögel sind im November zu beobachten. © Oliver Schaper

„Bedingt durch die zunehmende Erderwärmung sparen sich viele Zugvögel mittlerweile einen Weg über Europa hinaus“, erklärt Kretzschmar. Und auch die Jahreszeiten, in denen die Vögel ziehen, hätten sich in den vergangenen Jahren verändert. „Früher war der Oktober der Monat, in dem die Vögel ziehen“, so Kretzschmar. Mittlerweile sei es der November.

Die Exemplare über Dortmund würden bald über Luxemburg mit anderen Zügen zusammenstoßen, um gemeinsam Richtung Südeuropa zu ziehen. Im Februar könne man dann mit einer Rückkehr rechnen.