Ende des außergewöhnlichsten Jugendtreffs in Dortmund Elterninitiative hört nach 20 Jahren auf

Nach 20 Jahren: Ende des außergewöhnlichsten Jugendtreffs in Dortmund
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Aus einer zunächst belächelten Idee ist am Ende etwas ganz Großes geworden. Da trafen sich 2002 auf dem Höchsten zwei Elternpaare und wollten etwas für ihre und andere Kinder im Dortmunder Süden tun. Denn, so privilegiert dieser auch zu sein scheint: Einen öffentlichen Spielplatz gibt es im Ortsteil Höchsten bis heute nicht. Oftmals musste man sich jedoch den dummen Spruch anhören: „Was wollt ihr denn mit einem Spielplatz? Ihr habt doch alle Gärten“, erinnert sich Christian Peltzer.

Zusammen mit der Familie Schriek hatte man die Nase voll und stellte etwas Eigenes auf die Beine – damit die Kinder und Jugendlichen endlich ihren Treffpunkt auf dem Höchsten bekamen. Am 22. Dezember 2022, knapp 20 Jahre nach der Vereinsgründung der Elterninitiative, war nun Schluss. „Wir werden auch nicht jünger“, stellt Christian Peltzer lapidar fest. Zeit, noch einmal Revue passieren zu lassen, was man auf dem Höchsten geschaffen hat.

Youngsters Point

Dass man vieles Richtig gemacht hat, konnte man auch an der Tatsache sehen, dass am zunächst letzten Öffnungstag des Youngsters Point Vertreter und Vertreterinnen des Jugendamtes der Stadt Dortmund vorbeischauten – mit viel Lob, großem Dank und kleinen Geschenken im Gepäck. „Unsere Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund war immer sehr gut. Sie hat uns in unserer Arbeit immer unterstützt“, erklärt Christian Peltzer.

Konzert im Youngsters Point in Dortmund-Höchsten
Zahlreiche Konzerte gab es in dem Jugendtreff: hier ein Foto aus dem Jahr 2014. © RN Archiv

Und so ist es auch kein Wunder, dass das Jugendamt den Jugendtreff an der Wittbräucker Straße zumindest übergangsweise übernimmt. Solange, bis ein anderer Träger gefunden ist, der das so erfolgreiche Projekt weiterführt.

Begonnen hat 2002 alles in einer Hütte hinter dem ehemaligen Geschäftszentrum auf dem Höchsten. 2004 gab es dann die ersten „richtigen“ Räume im ehemaligen Coop. Fünf Jahre war der Youngsters Point dort zu Hause, dann ging es ein Stockwerk tiefer: in eine ehemalige Eckkneipe. In dieser Zeit stand auch die Musik hoch im Kurs. Zahlreiche Bands gründeten sich auf dem Höchsten, Konzerte fanden statt.

Tipps für Kinder und Jugendliche
Wichtige Tipps für die Kinder und Jugendlichen: selbst gestaltet und an die Wand gehängt. © Jörg Bauerfeld

Erneuter Umzug

Genau fünf Jahre später folgte der nächste Umzug. 2015 ging es in das Untergeschoss der ehemaligen Sparkasse, bis der Youngsters Point 2017 endlich in einen Neubau ziehen konnte. Dort ist seitdem der Anlaufpunkt der Höchstener Jugend. „Es ging immer um die Gemeinschaft. Zahlreiche Eltern haben mitgeholfen. Mittlerweile kommen schon Eltern mit ihren Kindern, die in der Anfangszeit als Kind selbst hier zu Gast waren“, sagt Achim Schriek.

2015 besuchte Armins Laschet (2.v.l.) den Youngsters Point auf dem Höchsten: links Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock, rechts neben Laschet Claudia Middendorf, daneben stehen Achim Schriek und Christian Pletzer.
2015 besuchte Armins Laschet (2.v.l.) den Youngsters Point auf dem Höchsten: links Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock, rechts neben Laschet Claudia Middendorf, daneben stehen Achim Schriek und Christian Pletzer. © RN Archiv

Er hofft wie alle Höchstener darauf, dass die Stadt Dortmund bald einen geeigneten Träger für den Treff finden wird – und damit die nächsten 20 Jahre Jugendarbeit auf dem Höchsten einläutet. Zum Abschluss gab es noch selbstgemachte Pizzabrötchen für alle. Und natürlich stand man bei der Zubereitung wieder gemeinsam am Küchentresen, mischte und schnippelte – so wie die 20 Jahre zuvor auch.

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