Öl und Gas immer teurer – Wie reagiert Wurst Willi?

© Benjamin Trilling

Öl und Gas immer teurer – Wie reagiert Wurst Willi?

rnWestenhellweg-Imbiss

Sonnenblumen- und Rapsöl, Gas und Benzin – alles teurer. Das merkt man auch im Imbiss „Wurst Willi“ am Westenhellweg. Der Betreiber sehnt sich nach der Zeit vor Corona und dem Ukraine-Krieg.

Dortmund

, 21.03.2022, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Blick in diese Rechnung vom 26. Februar genügte Willi Nowakowski, um die Preisspirale einschätzen zu können: 16 Euro für 10 Liter Sonnenblumenöl stellte ihn sein Lieferant in Rechnung. Mittlerweile könne für die gleiche Menge 20 Euro fällig werden, schätzt Nowakowski. Das Problem: Die Rechnungen treffen erst 14 Tage später ein. „Deswegen weiß ich noch nicht, wie teuer es eigentlich wird.“

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Nowakowski ist Bertreiber von „Wurst Willi“ am Westenhellweg gegenüber von Saturn. Auch er bemerkt die Lieferketten-Probleme und die Inflation an allen Ecken. Doch wie Nowakowski gleich mehrfach betont, wolle er sich mit Blick auf das derzeitige Leid in der Ukraine nicht beschweren: „Wir haben kein Recht zu jammern“, sagt er. „Wir haben eben das Glück, nicht in der Ukraine zu sein.“

Rapsöl: Von 99 Cent auf fünf Euro?

Doch natürlich spüre er die wirtschaftlichen Kriegsauswirkungen. So koste das Rapsöl, in dem seinen Würstchen und Fritten brutzeln, mittlerweile drei Euro pro Liter. Bald könnten es fünf Euro sein. Vor ein paar Wochen sah das noch anders aus, da habe er 99 Cent bezahlt.

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Auch die Gaspreise schießen in die Höhe. Vor knapp sechs Wochen habe er für eine Gasflasche 55 Euro hingelegt. Derzeit seien die Kosten für eine solche Flasche um 30 Euro auf 85 Euro geklettert. Demnächst könnten die Preise weitersteigen, vermutet Nowakowski.

Erst Corona-Krise, dann Ukrainekrieg

Dann die explodierenden Spritpreise, auch sie haben Auswirkungen für „Wurst Willi“. Zwar sei zunächst sein Wurst-Lieferant aus dem Bergischen Land von den hohen Spritpreisen gebeutelt. Doch der müsse ebenso mit Preisanpassungen reagieren, um erhöhten Kosten wieder hereinzubekommen.

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Während der Ukrainekrieg wirtschaftliche Folgen für die Rohstoff- und Energielieferketten nach sich zieht, spüren viele Gastronomen noch immer die Corona-Krise – so auch „Wurst Willi“: „Wir sind noch immer nicht da, wo wir vor zwei Jahren waren“, erklärt Nowakowski. „Es wäre schön, wenn diese alten Zeiten zurückkommen.“

Das bedeuten die steigenden Kosten für die Kunden

Auf die Produkte in seiner Imbissbude auf dem Westenhellweg habe jedoch weder die Pandemie, noch der Ukrainekrieg Auswirkungen: Für Wurst und Pommes müssen die Kunden nicht tiefer in die Taschen greifen. Bisher. Wie es in ein bis zwei Woche aussehen werde, könne Nowakowski noch nicht prognostizieren: „Das wird sich zeigen, wenn die Rechnungen vorliegen.“

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Doch selbst wenn es zu Preissteigerungen komme, rechne er nur mit einem temporären Anstieg. Und wie Nowakowski noch einmal betont, habe für ihn etwas viel Existenzielleres Priorität: „An erster Stelle möchte ich keinen Krieg in Europa.“