Wohnungsmieten in Dortmund sind deutlich gestiegen

Neuer Mietspiegel

Wohnen in Dortmund ist im Vergleich zu anderen Großstädten noch immer bezahlbar - es wird aber teurer: Die Mieten sind in den letzten zwei Jahren im Schnitt um vier Prozent gestiegen. Das geht aus dem neuen Mietspiegel hervor, der ab 1. Januar 2017 gilt. Hintergrund des Anstiegs ist auch der knapper werdende Wohnraum.

DORTMUND

, 30.12.2016, 15:48 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Mieten in Dortmund sind in den vergangenen beiden Jahren deutlich angestiegen.

Die Mieten in Dortmund sind in den vergangenen beiden Jahren deutlich angestiegen.

Zum 1. Januar 2017 tritt in Dortmund ein neuer Mietspiegel' type='' href='https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/wohnungswesen/mietspiegel/ in Kraft. Er ersetzt den Mietspiegel von 2015 und gilt für zwei Jahre als neue Richtschnur für Mieter und Vermieter. Gerade, wenn es einmal Ärger zwischen den Parteien gibt. 

Durchschnittliche Nettokaltmiete um 4,04 Prozent gestiegen

Dem neuen Mietspiegel lässt sich entnehmen, dass die durchschnittliche Nettokaltmiete in Dortmund seit der letzten Erhebung vor zwei Jahren von 5,18 Euro auf 5,39 Euro je Quadratmeter gestiegen ist – ein Plus von 4,04 Prozent.

Thomas Böhm, Leiter des städtischen Wohnungsamtes, nennt das einen "deutlichen Anstieg" der Mieten. Für Walter Derwald, Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund Dortmund, sind die Steigerungen "unspektakulär", da sie unterhalb der durchschnittlichen Einkommensentwicklung liegen.

Martin Grebe vom Mieterverein Dortmund hingegen beunruhigt es, dass die Mietsteigerung über der Inflationsrate liegt.

Der Wohnraum in Dortmund wird knapper

Einig sind sich die Beteiligten, dass die Mieten im Vergleich zu anderen Großstädten weiter relativ bezahlbar sind. Angesichts des knapper werdenden Wohnraums in Dortmund zögen die Preise künftig aber wohl weiter an, sagt Böhm: "Das war nicht das Ende der Mietsteigerungen."

Rund 1600 Wohnungen dürften 2016 fertiggestellt worden sein - gebraucht würden aber deutlich mehr. Hier seien die Stadt, aber auch Unternehmen und Wohnungsbaugenossenschaften angehalten zu bauen, sagt Martin Grebe. 

Mieten für Altbauwohnungen in Dortmund stiegen stärker

In Dortmund gibt es rund 316 000 Wohnungen, 60 Prozent in privater Hand. In den Mietspiegel einbezogen wurden Bestandsmieten und Neuvertragsmieten der letzten vier Jahre. Die Mieten für Altbauwohnungen bis 1969 stiegen im Schnitt um 5,5, bei den Baujahren ab 1970 nur um 3,25 Prozent. Klar, sagt Michael Mönig, Hauptgeschäftsführer bei Haus & Grund: Sanierungen in älteren Wohnungen gebe es „nicht zum Nulltarif".

Dem Mieterverein bereiten die gestiegenen Zuschläge für kleinere Wohnungen Sorgen – sie belasteten häufig Mieter mit wenig Geld. Der Mietspiegel, so wertet es der Mieterverein, schreibe zudem "die Teilung der Stadt in bessere und schlechtere Wohngebiete fort".

Er teilt die Stadt in sieben Regionen ein, was sich in verschiedenen Zu- und Abschlägen ausdrückt. Bei Wohnungen in der City etwa ist ein Zuschlag von 59 Cent/qm möglich, für Wohnungen in der Innenstadt-Nord hingegen ein Abschlag von 20 Cent/qm.

Die Bochumer Inwis Forschung & Beratung GmbH hat den Mietspiegel von 2015 fortgeschrieben, begleitet durch den Arbeitskreis Mietspiegel, dem unter anderem Haus & Grund, Mieterverein und das städtische Wohnungsamt angehören. Eigentümer von 1900 Wohnungen gaben Auskunft zu Mieterhöhungen, die Angaben wurden hochgerechnet.

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