Probleme in der Bauwirtschaft
Wohnungsbau stockt: In Dortmund liegen 1500 Baugenehmigungen auf Halde
Der Bau von mehr als 2000 neuen Wohnungen wurde 2021 in Dortmund genehmigt. Doch nicht alle wurden gebaut. Der Blick in die Zahlen ist ernüchternd. Stadt und Bauwirtschaft liefern Erklärungen.
Es waren Zahlen des Statistischen Landesamtes, die hoffnungsvoll stimmten: Baugenehmigungen für mehr als 2262 Wohnungen wurden im vergangenen Jahr in Dortmund erteilt – ein Plus von 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wäre das ausgegebene Ziel von mindestens 2000 neuen Wohnungen im Jahr für Dortmund erstmals erreicht.
Die Ernüchterung folgt allerdings mit aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts. Denn tatsächlich fertiggestellt wurden in Dortmund im Jahr 2021 nur 1664 Wohnungen, wie der Landesbetrieb IT.NRW mitteilt. Das sind sogar 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der in Dortmund neu gebauten Wohnhäuser sank sogar um 21,9 Prozent von 416 auf 325.
Engpass ist die Bauwirtschaft
Die Daten belegen die Befürchtung von Planungsdezernent Ludger Wilde, dass die Bauwirtschaft aktuell nicht in der Lage ist, die nötige Zahl an Wohnungen zu bauen, auch wenn es natürlich immer einen zeitlichen Verzug zwischen Genehmigung und Bau gebe.
War es anfangs die überhitzte Baukonjunktur, die für Engpässe sorgte, sind es jetzt vor allem die Folgen von Corona und des Ukraine-Krieges. Viele Baumaterialien sind kaum zu bekommen und/oder deutlich teurer geworden. Die Folge: Aktuell gebe es auch aus den Vorjahren rund 1500 Baugenehmigungen, die noch nicht genutzt wurden, schätzt Wilde. Und er fürchtet, dass die Zahlen für 2022 mit Blick auf die Baufertigstellungen nicht besser aussehen werden.
Die Probleme, Baugenehmigungen umzusetzen, bestätigt auch Thomas Pape als Obermeister der Baugewerbe-Innung. „In jeder Ecke gibt es Bremskklötze“, stellt er fest. Das beginnt beim Facharbeitermangel und endet bei den Problemen, überhaupt Baumaterial zu bekommen - vor allem als Folge des Ukraine-Krieges.
Unternehmen reagieren auf Lieferprobleme
Auch Bauherren warteten angesichts der teilweise drastisch gestiegenen Materialpreise womöglich ab. Nicht zuletzt seien die Folgen der Corona-Pandemie noch spürbar. „Wir haben das Tempo der Vor-Corona-Zeit noch nicht erreicht“, berichtet Pape.
Aber er macht immerhin auch Hoffnungszeichen aus. Es zeichne sich ein Plus an Ausbildungsverträgen ab, das dazu beitragen könnte, den Facharbeitermangel zu lindern, berichtet der Innungs-Obermeister.
Viele Unternehmen reagierten auch auf die Lieferengpässe, indem sie wieder verstärkt Lagerhaltung betreiben, wenn Material verfügbar ist. Pape versichert: „Wir als Bauwirtschaft tun alles, was in unsere Macht steht, damit es nicht noch schlimmer wird.“
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