Wizz Air annulliert Flüge vom Flughafen Dortmund Touristen-Magnet fällt plötzlich weg

Wizz Air annuliert Flüge vom Dortmunder Flughafen: Keine Flüge mehr nach Rom
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Ab April lassen sich keine Flüge von Wizz Air von Dortmund nach Rom buchen. Bestehende Flüge, die nach dem 31. März stattfinden sollten, wurden in Teilen ohne Angabe von Gründen annulliert. Das haben Passagiere, die lieber anonym bleiben wollen, der Redaktion mitgeteilt – Belege liegen vor. Was ist da los?

Die Airline hält sich bedeckt: Auf mehrfache Anfrage bei Wizz Air gab es bis zum Redaktionsschluss dieses Textes (15.1., 15 Uhr) keinerlei Antwort. Der Flughafen Dortmund gibt zu Protokoll: „Es kann vorkommen, dass Fluggesellschaften ihre Flugpläne nachträglich ändern, wodurch Verbindungen verschoben oder sogar annulliert werden“, heißt es von einer Sprecherin, „in solchen Fällen informieren die Airlines die betroffenen Reisenden so schnell wie möglich. Auch wenn solche Situationen ärgerlich sind, lassen sie sich aufgrund der dynamischen Entwicklungen in der Branche leider nicht immer vermeiden.“

Unklare Pläne von Wizz Air

Insgesamt gibt es 25 Flugziele, die Wizz-Air-Maschinen vom Dortmunder Flughafen ansteuern. Die meisten liegen in Osteuropa. Wizz Air ist mittlerweile langjähriger und größter Partner des Dortmund Airport. Mehr als die Hälfte der Passagiere jährlich steigen in die pinken Maschinen. Umso ungewöhnlicher ist also, dass die Verbindung nach Rom gekappt werden könnte.

Luftbild des Petersdoms in Rom.
Ab April dürfte den Wizz Air Reisenden der Blick über Rom und die Vatikanstadt verwehrt bleiben (Symbolbild). © picture alliance / dpa

Zumal kein anderes Reiseziel betroffen ist. Versucht man, Flüge zu den anderen Destinationen zu buchen, funktioniert das ohne Probleme. Lediglich nach Rom verschwinden die Verbindungen plötzlich ab April aus dem Kalender. Einen ähnlichen Fall gab es vor einigen Monaten bereits mit Eurowings.

Passagiere klagten damals über plötzlich annullierte Flüge. In dem Fall antwortete die Airline schnell und machte deutlich, dass sich der Sommerflugplan für 2025 geändert habe und dass eine Streichung diverser Fluglinien von Dortmund nach sich ziehen würde.

Ein solches Vorgehen nervt Betroffene regelmäßig - dennoch gehört eine solche ständige Überarbeitung der Pläne und die folgende Annullierung von frühzeitig gebuchten Flügen zu den üblichen Gegebenheiten in der Branche. Allerdings können die Fluglinien nicht willkürlich Flüge streichen - denn Fluggastrechte sind vor allem in der EU sehr strikt geregelt.

Flug annulliert, was nun?

Wie häufig das Problem auftritt, sieht man allein daran, dass offizielle Kanäle der EU oder des Justizministeriums eigens angelegte Webseiten anbieten, die in solchen Fällen aufklären. Auch von der Verbraucherzentrale gibt es Anleitungen, was man bei annullierten Flügen tun kann.

Wichtig ist demnach zunächst die Frage, wann der Flug seitens der Airline annulliert wurde. In jedem Fall steht Betroffenen eine ersatzlose Rückerstattung der Kosten für den Flug und alle gebuchten Dienstleistungen zu.

Sollte der Flug weniger als 14 Tage vor Abflug gestrichen worden sein, kann man zudem in einigen Fällen Ersatzleistungen verlangen. Je nach Entfernung zum Ziel sind es bis zu 600 Euro - und im Falle spontaner Annullierungen müssen Kosten für Unterkunft und Verpflegung erstattet werden. Das wird vor allem dann wichtig, wenn der Flug am Reisetag annulliert wird - und man sich im schlimmsten Fall schon mit gepackten Koffern am Flughafen befindet.

Bei einer Annullierung ist es auch verpflichtend, dass die jeweilige Airline ein Ersatzangebot macht, die den Passagier zu einem ähnlichen Zeitpunkt an das gewünschte Ziel bringt. Im Idealfall ist das ein vergleichbarer Flug einer anderen Airline, im schlechtesten Fall ist es eine Bus- oder Zugfahrt - es muss sich nämlich nicht zwingend um einen Flug handeln. Möchte man als Betroffener nicht auf eine alternative Route ausweichen, muss die komplette Reise erstattet werden. Letzteres ist die für Reisende häufig beste Variante.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 16. Januar 2025.

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