
© Peter Bandermann
Wieder Stress ums muslimische Festi Ramazan - Anwohner sind empört
Fastenmonat-Festival
Eine Markierung bei Google Maps sorgt für großen Ärger: Sie wirbt für das Festi Ramazan. Das ist noch nicht genehmigt. Weitere Pläne der Stadt lassen Emotionen hochkochen.
Es ist nur ein kleiner Eintrag bei Google Maps - aber er lässt Emotionen aufflammen: Die Markierung wirbt für das Festi Ramazan. Er ist zu finden am Dienstag, 16. April, am Nachmittag. Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keine Genehmigung. Und sogar die offizielle Anwohner-Information steht noch aus.
Mehrfach äußerten Anlieger des Remydamms ihre Bedenken gegen das Festi Ramazan auf dem Parkplatz E2. Aber es geht längst nicht mehr nur um das mehr als vier Wochen dauernde Festival im muslimischen Fastenmonat Ramadan, das am 3. Mai 2019 beginnen soll. Die neuen Pläne der Stadt Dortmund für eine Eventmeile an der Strobelallee und steigende Veranstaltungszahlen im Messezentrum bereiten den Anwohnern Sorgen. Sie wollen kein Leben am „Remmidemmi-Damm“. Das Festi Ramazan versteht ein Anwohner als „Türöffner“ für Großveranstaltungen.
Anwohner sind frustriert
Anwohner der Brünninghauser Straße befürchten immer mehr Großveranstaltungen, die die Ruhe in den Abend- und Nachtstunden beeinträchtigen. Obendrein fühlen sie sich übergangenen. „Wir sind nicht wirklich beteiligt geworden, werden jetzt einfach nur informiert und sind schwer frustriert“, sagte ein Anwohner 24 Stunden vor einer Einwohnerinformation der Stadt Dortmund, die am 17. April im Silbersaal der Westfalenhalle ansteht.

Der Parkplatz E2. © Peter Bandermann
Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Bezirksbürgermeister Udo Dammer laden zu dem Info-Termin ein. Sie müssen sich auf Protest einrichten. Erneut wollen die Anwohner den Politikern und Stadt-Repräsentanten eine Unterschriftenliste übergeben.
„Festival löst Verkehrschaos aus“
Ein Anwohner betont: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen das Festi Ramazan. Aber es soll auf einem dafür geeigneten Grundstück stattfinden.“ Der Parkplatz E2 am Remydamm sei nicht geeignet, weil die Anfahrt zu den benachbarten Parkplätzen zu einem Verkehrschaos führen werde. Gerade dann, wenn im Veranstaltungszentrum andere Termine anstehen. Der Kreisverkehr an der Maurice-Vast-Straße / Joseph-Scherer-Straße könne das Verkehrsaufkommen nicht bewältigen.
Die Anwohner gehen davon aus, dass die Stadtverwaltung dem Veranstalter längst eine Zusage signalisiert habe. Stadtsprecher Frank Bußmann bestreitet das. Vor der Anwohnerinformation am 17. April sei definitiv keine Zusage erteilt worden. Für eine Festival-Genehmigung musste Veranstalter Fatih Ilhan Gutachten einholen, um Konzepte für Verkehr, Lärm, Brandschutz, Sicherheit und Sauberkeit vorlegen zu können.
Die Gutachten und das Konzept liegen der Stadtverwaltung vor. Mit einer Genehmigung ist kurzfristig zu rechnen. Mit dem Parkplatzbetreiber „Dopark“ – das ist ein Unternehmen der Stadt Dortmund – hat der Festivalveranstalter schon einen Vorvertrag unterzeichnet.
Jahrgang 1967, geboren in Barop. Aufgewachsen auf einem Sportplatz beim DJK TuS Körne als Torwart. Lebt jetzt im Loh. Fährt gerne Motorrad. Seit 1988 bei den Ruhr Nachrichten. Themen: Polizei, Feuerwehr und alles, was die Großstadt sonst noch so hergibt. Mag multimediales Arbeiten. 2015 ausgezeichnet mit der "Goldenen Viktoria" für Pressefreiheit.
