
© Peter Bandermann
Festi-Ramazan-Veranstalter verspricht Anwohnern besseres Konzept gegen Lärm
Muslimisches Fasten-Fest
Anwohner der Stadtkrone befürchten Remmidemmi am Remydamm, denn viereinhalb Wochen soll das „Festi Ramazan“ dauern. Im Interview sagt Veranstalter Fatih Ilhan, wie er für Ruhe sorgen will.
Immer wieder ist das „Festi Ramazan“ im muslimischen Fastenmonat Ramadan innerhalb Dortmunds umgezogen. Nach dem Start am Remydamm ging es von den Westfalenhallen in die Nordstadt und in den Rabenloh. Jetzt geht es vom 3. Mai bis zum 2. Juni 2019 wieder zurück an den Start - an den Remydamm. Anwohner reagierten mit Protest über wochenlangen Lärm bis in die Morgenstunden. Im Interview mit Redakteur Peter Bandermann erläutert Veranstalter Fatih Ilhan (49), wie er mit Anliegern kommunizieren und Probleme verhindern will.

Der Dortmunder Fatih Ilhan (48) ist Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik und der Festi-Ramazan-Veranstalter. © Peter Bandermann
Herr Ilhan, wie sind Sie nach all den Problemen und Beschwerden am Remydamm auf die Idee gekommen, ausgerechnet dort das Festi Ramazan 2019 ausrichten zu wollen?
Dort hin zugehen war unsere eigene Idee. Nur diese Fläche bietet die Infrastruktur, die wir benötigen, um die Probleme aus dem Jahr 2013 zu verhindern.
Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?
2018 hatten wir im Rabenloh etwa 120.000 Besucher. 2019 könnten es mehr werden. Wir rechnen mit etwa 150.000 Gästen.

Anwohner der Wohnsiedlung an der Brünninghauser Straße sind skeptisch, was den Lärmschutz angeht. © Peter Bandermann
Pro Tag bedeutet das?
Je nach Wetter: mindestens 1000 und maximal 11.500. Das sind die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren.
Lange Staus, Hupkonzerte und Falschparker auf den Wiesen: Die Probleme aus den Vorjahren sind Ihnen bekannt. Wie wollen sie viereinhalb Wochen lang den Ärger vermeiden?
2018 haben wir am Rabenloh gezeigt, dass wir in der Lage sind, die Probleme zu lösen. Wir werden bei DoPark sämtliche Großparkplätze anmieten und die 3900 Stellplätze unseren Besuchern kostenlos zur Verfügung stellen. Weil die Besucher keine Parktickets kaufen müssen, entstehen keine langen Staus. 2013 hatten wir am Remydamm noch kein Verkehrskonzept. So sind die Probleme entstanden.

Schilder sollen rechtzeitig auf das kostenlose Parkplatz-Angebot hinweisen. Das kostenlose Angebot soll Staus durch den Ticketverkauf verhindern. © Peter Bandermann
Wie bringen Sie diese Information an die Gäste heran?
Durch soziale Medien und TV-Spots in den größten privaten türkischen TV-Sendern, die unsere Beiträge in 86 Länder ausstrahlen.
Wie können Sie Informationen für die An- und Abreise vor Ort durchsetzen?
Indem wir viel Personal und Ordner einsetzen, die den Verkehr leiten. Sie werden sofort erkennbar sein, sobald die Gäste den Veranstaltungsbereich erreichen.
Sie kennen die Beschwerden über wildes Parken auf Wiesen. Können Sie das verhindern?
Ja. An der Maurice-Vast-Straße, Joseph-Scherer-Straße und Victor-Toyka-Straße setzen wir ausreichend Ordner, Flatterband und Absperrgitter ein, um das zu verhindern.

Absperrgitter standen bereits 2018 für die Fläche am Rabenloh bereit. © Peter Bandermann
Werden Sie mit Anliegern sprechen?
Erste Kontakte gab es bereits. Wir gehen auf Anwohner, Firmen und Vereine zu und werden das Veranstaltungsprogramm und das Verkehrskonzept vorstellen. Und natürlich den Anwohnern zuhören, um auf Bedenken und Vorschläge reagieren zu können. Das erste Gespräche führen wir in der kommenden Woche.
Im Video aus dem Jahr 2018 äußern sich Veranstalter Fatih Ilhan und Berater Patrick Arens zum Festi-Ramazan-Konzept:
Jahrgang 1967, geboren in Barop. Aufgewachsen auf einem Sportplatz beim DJK TuS Körne als Torwart. Lebt jetzt im Loh. Fährt gerne Motorrad. Seit 1988 bei den Ruhr Nachrichten. Themen: Polizei, Feuerwehr und alles, was die Großstadt sonst noch so hergibt. Mag multimediales Arbeiten. 2015 ausgezeichnet mit der "Goldenen Viktoria" für Pressefreiheit.
