Die Zeiten leerer Klassenräume sind bald vorbei. Vor dem Neustart in Präsenzunterricht für einen Teil der Kinder gibt es viele Fragen. © dpa (Symbolbild)
Coronavirus
Wieder Präsenzunterricht: Was Eltern in Dortmund wissen müssen
Bald wird es wieder voller in den Klassenräumen von Dortmunds Schulen. Vor der Rückkehr in den Präsenzunterricht für einen Teil der Kinder sind viele Fragen offen. Das ist der Stand der Dinge.
Ab Montag (22.2.) kehren Schülerinnen und Schüler an Grundschulen in NRW wieder in den Unterricht vor Ort zurück. Außerdem werden Abschlussklassen wieder vor Ort unterrichtet.
Die Öffnung der Schulen wird von Bildungsexperten und manchen Eltern begrüßt. Doch es gibt auch Kritik am mangelnden Gesundheitsschutz und Sorge vor einer Verbreitung der Corona-Mutanten. Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wie organisieren die Schulen jetzt den Unterricht?Die zurückliegenden Tage haben die Schulen damit verbracht, ein auf ihre Bedingungen angepasstes Wechselmodell aus Präsenz und Distanz zu entwickeln.
Die ersten Schulen haben jetzt ihr Konzept auf den Homepages veröffentlicht. Es zeigt sich: Sie gehen das Thema unterschiedlich an.
Die Franziskus-Grundschule in der östlichen Innenstadt setzt etwa auf einen wöchentlichen Wechsel. Die Kinder in halbierten Klassen wechseln jeweils mittwochs, damit sie jede Woche in der Schule sind.
Die Hellweg-Schule im Stadtteil Asseln hat sich für einen täglichen Wechsel entschieden. „Das bedeutet, dass vom 22.2. an Ihr Kind wieder zur Schule kommen wird, aber nicht an jedem Tag“, heißt es in einer Mitteilung an die Eltern.
Wie ist die Situation bei den Abschlussklassen an weiterführenden Schulen?Die Abschlussjahrgänge aller Schulformen kehren am 22.2. ebenfalls wieder an die Schulen zurück. Sie sollen laut den Vorgaben des Schulministeriums in voller Klassenstärke und nach dem Stundenplan unterrichtet werden. Klausurtermine werden beibehalten.
Die drei Innenstadt-Gymnasien Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Stadtgymnasium und Helmholtz-Gymnasium haben eine gemeinsame Regelung vorgestellt. „Der Unterricht wird in der Regel in Präsenz und mit vollen Lerngruppen erteilt“, heißt es hierin. Andere Schulen haben angekündigt, die Größe der Lerngruppen halbieren zu wollen.
Zur weiteren Perspektive schreiben die Innenstadt-Gymnasien: „Wir müssen damit rechnen, dass innerhalb kürzester Zeit auch weitere Klassenstufen zurück in die Schule geholt werden. Für die Sekundarstufe I wird dabei voraussichtlich ein Wechselmodell mit geteilten Lerngruppen vorgeschrieben werden.“
Welche Auswirkungen hat das auf den öffentlichen Nahverkehr?Durch die unterschiedlichen Wechselmodelle ist dies laut Schuldezernentin Daniela Schneckenburger noch nicht genau vorherzusehen.
Wie voll es ab Montag auf den üblichen Strecken rund um größere Schulzentren wird, hängt letztlich auch davon ab, wie die Schulen ihre Anfangs- und Endzeiten entzerren. Einige Schulen behalten bisher die üblichen Anfangszeiten bei.
Welche Hygieneregeln gelten für die Schüler?Am Freitag (19.2.) hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) mitgeteilt, dass die Maskenpflicht für alle Schüler verschärft wird. Ab sofort müssen auch Grundschüler im Unterricht eine Schutzmaske tragen, die dem medizinischen Standard entspricht (OP-Masken, FFP2 oder KN 95).
Bisher galt die Maskenpflicht nur für Schüler ab der 8. Klasse.
Sollte es Kindern nicht möglich sein, passende medizinische Masken zu tragen (die auch im ÖPNV Pflicht sind), dürfen auch Stoffmasken zum Einsatz kommen.
In Pausen kann die Maske abgenommen werden, wenn 1,5 Meter Mindestabstand eingehalten werden können oder die Schüler an ihrem Platz essen, heißt es in der aktuellen Fassung der Coronabetreuungsverordnung.
Das Land NRW hatte die Hygieneregeln zunächst nicht nicht explizit geregelt – was viel Kritik hervorgerufen hat.
Für das Lehrpersonal gibt es ein Kontingent an medizinischen Masken. Laut Dortmunds Schuldezernentin Daniela Schneckenburger sind die Schulen bis auf einzelne Ausnahmen bereits beliefert worden. Zudem wurde die Testkapazität für Lehrende erhöht. Bis zu den Osterferien stünden theoretisch 12.000 Tests zur Verfügung.
Einzelne Schulräume, die sich nicht über Fenster lüften lassen, werden mit mobilen Lüftungsgeräten ausgestattet.
Sind großflächige Tests für Schülerinnen und Schüler geplant?Nein. Laut Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken ist eine „anlasslose Testung“ mit großem Aufwand verbunden, liefert aber keine aussagekräftigen Ergebnisse.
„Das gilt gerade in einer Phase der Niedriginzidenz, wie wir sie gerade haben“, sagte Renken am Dienstag (17.2.) im Verwaltungsvorstand.
Das Thema Schulöffnungen wird von unterschiedlichen Seiten kontrovers diskutiert. Elternverbände wie die Dortmunder Stadteltern kritisieren nach wie vor, dass der Gesundheitsschutz der Kinder zu kurz komme. „Das sorgt für Angst, aber auch für Wut“, sagt Anke Staar, Vorsitzende der Stadteltern.
Eine Forderung lautet deshalb, dass zumindest die Abschlussjahrgänge vor dem Schulstart am Montag noch die Möglichkeit zu Schnelltests erhalten.
Viele Eltern, die sich in sozialen Netzwerken äußern, scheinen sich in einem Zwiespalt zu befinden. Sie befürworten die Rückkehr sozialer Kontakte und fester Lernstrukturen für ihre Kinder. Zugleich äußern einige die Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus, weil sie die Vorstellung befremdet, dass die Kinder in einer großen Gruppe in geschlossenen Räumen sitzen.
Welche Rolle spielen die Corona-Varianten?Aus Sicht von Dr. Frank Renken gilt nach wie vor der Stand, dass das Virus innerhalb von Gruppen Minderjähriger nur eine sehr niedrige Übertragungsrate von 2 Prozent habe.
„Das könnte sich aber verändern, wenn es sich herausstellt, dass die Varianten innerhalb von Gruppen schneller übertragbar sind.“ Dies nachzuweisen, könne aber nicht von einem einzelnen Gesundheitsamt geleistet werden.
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