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Wie viele Corona-Impfungen schaffen die Hausärzte in Dortmund?
Coronavirus
Im Mai soll den Hausärzten deutlich mehr Impfstoff geliefert werden. So soll das Impftempo deutlich steigen. Aber wie viele Patienten können die Dortmunder Praxen wöchentlich überhaupt schaffen?
Über 3 Millionen Impfstoffdosen - 1,6 Millionen von Biontech/Pfizer und 1,4 Millionen von Astrazeneca - sollen den Arztpraxen bundesweit in der Woche ab dem 3. Mai geliefert werden. Davon geht die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) aus.
Pro Arzt können dann maximal 36 Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Biontech/Pfizer bestellt werden und maximal 65 Dosen von Astrazeneca. In der aktuellen Woche, also ab dem 26. April, lag die Höchstmenge bei insgesamt 48 Impfstoffdosen.
Impfstoffmengen steigen ab Mai deutlich
Die gelieferten Impfstoffmengen steigen damit deutlich - und sollen es auch weiterhin. Der Dortmunder Hausarzt Dr. Prosper Rodewyk geht davon aus, dass im Mai die Impfpriorisierung ausgesetzt wird - die Ärzte also jeden impfen dürfen, der möchte, und nicht nur die chronisch Kranken. So ließe sich das Impftempo steigern.
Ein anderer Aspekt der steigenden Liefermengen: Wie viele Impftermine kann eine Arztpraxis wöchentlich eigentlich anbieten? „Wir müssen neben dem Impfen auch noch andere Patienten versorgen“, sagt Rodewyk, der auch Bezirkssprecher der Kassenärztlichen Vereinigung ist. Die medizinische Versorgung muss natürlich aufrecht erhalten werden, das begrenzt die Möglichkeiten, Impftermine zu vergeben.
Was zudem zu beachten ist: Patienten müssen die Hygieneregeln einhalten, also genügend Abstand halten. Der Arzt muss ein Vorgespräch führen, auch dafür braucht es Zeit. Und die Patienten sollen nach der Impfung noch für eine Viertelstunde in der Praxis bleiben. Auch dafür benötigt man ausreichend Platz.
Praxen organisieren Impftermine unterschiedlich
Wie die Termine organisiert werden, entscheidet jede Praxis selbst: An einem „Impf-Nachmittag“ hat Rodewyk mit einem Kollegen in seiner Praxis schon 60 bis 70 Impfungen durchgeführt. Andere Ärzte verteilen die Impfungen auf mehrere Tage, impfen dann beispielsweise täglich 5 bis 10 Patienten.
Andere würden auf Mittwochnachmittag und Samstag setzen. „Das bedeutet natürlich Überstunden für die Mitarbeiter, das machen die auch nur bedingt mit“, so Rodewyk.
Generell schätzt er, dass die meisten Hausarzt-Praxen in Dortmund 30 bis 40 Impfungen pro Woche gut schaffen müssten. „70 Impfungen werden für die meisten Praxen sicher die Obergrenze sein.“
Zur Einordnung: In Dortmund gibt es laut KVWL 211 Hausarzt-Praxen. Würden sich alle Praxen mit 50 Impfungen pro Woche beteiligen, wären das 10.550 Impfungen.
1983 im Münsterland geboren, seit 2010 im Ruhrpott zuhause und für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Ich liebe es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und vor allem: zuzuhören.
