Wann dürfen Dortmunder Ärzte unabhängig von der Priorisierung jeden impfen?

© dpa (Symbolbild)

Wann dürfen Dortmunder Ärzte unabhängig von der Priorisierung jeden impfen?

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Noch vergeben Arztpraxen nur wenige Termine für die Corona-Impfung - und auch nur an ausgewählte Patienten. Der Sprecher der Dortmunder Hausärzte geht aber davon aus, dass sich das bald ändert.

Dortmund

, 21.04.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit die Hausärzte gegen Corona impfen dürfen, hat die Impfkampagne in Deutschland Fahrt aufgenommen. Auch in Dortmund bestellen Hausarzt-Praxen seit Anfang April Patienten für eine Corona-Impfung ein.

Was das Impfen für die Hausärzte kompliziert macht: Aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Impfstoff-Mengen müssen auch sie sich streng an die Vorgaben der Impfverordnung halten und ihre Patienten priorisieren. Das heißt: Bei Hausärzten werden aktuell nur chronisch kranke Menschen geimpft, die laut Impfverordnung höchste oder hohe Priorität genießen.

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Das bindet doppelt Arbeitskraft: Zum einen müssen die Ärzte ihre Patientenkarteien danach durchforsten, wer in diese Kategorien fällt. Zum anderen fragen immer wieder Menschen nach Impfterminen, die noch nicht an der Reihe sind.

Biontech erhöht Liefermengen deutlich

Einfacher wird das erst, wenn die Impfpriorisierung fällt, sprich: Jeder, der möchte, sich impfen lassen kann - ohne „Voraussetzungen“ erfüllen zu müssen. Dr. Prosper Rodewyk, Bezirkssprecher der Kassenärztlichen Vereinigung und Hausarzt in Hörde, rechnet damit, dass das schon im Mai der Fall sein wird. Wenn eine entscheidende Voraussetzung erfüllt ist.

„Im Mai sollen jede Woche über 4 Millionen Dosen Biontech nach Deutschland geliefert werden. Wenn das so kommt, werden die Impfzentren das nicht alleine weggeimpft bekommen“, so Rodewyk.

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Bei diesen Mengen müssten die Fachärzte, bisher größtenteils noch außen vor, ebenfalls mit Impfstoff beliefert werden - und dann sei es auch „eine logische Konsequenz, die Priorisierung aufzuheben.“

Keine freie Impfstoffwahl

Sollte es so kommen, bedeutet das allerdings nicht automatisch freie Wahl des Impfstoffs. Für die Gruppe Ü60 verimpfen die Hausärzte auch weiterhin Astrazeneca. Bei Patienten, die sich in seiner Praxis für eine Impfung vorstellen, spürt Rodewyk aber „weiterhin große Vorbehalte.“ Es gebe durchaus Fälle, in denen sich ein Patient gegen die Impfung mit Astrazeneca entscheide. Weil er nur einen anderen Impfstoff akzeptieren möchte.

Für Rodewyk nicht nachvollziehbar: „Astrazeneca ist ein guter Impfstoff, der weitgehend risikolos geimpft werden kann. Er schützt genauso wie die anderen Impfstoffe auch. Man sollte da keine Angst vor haben.“

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Über-60-Jährige für die bei einem Impftermin Astrazeneca vorgesehen ist, erhalten nicht einfach auf persönlichen Wunsch einen anderen Impfstoff, betont Rodewyk. „Die müssen dann noch warten. Und das bei einer Inzidenz von über 200. Verrückt.“

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