
© Björn Althoff
Biontech oder Astrazeneca – was gibt es wann bei Hausärzten in Dortmund?
Corona-Impfung
Wird nun mehr Corona-Impfstoff geliefert? Und welchen bekommen die Hausärzte in Dortmund – Biontech oder Astrazeneca? Bisher war das eindeutig, doch ab nächster Woche ändert sich etwas.
Wir haben einen großen Ansturm hier“, sagt Dr. Stefan Bonnenberg, Hausarzt in Dortmund-Marten. Seit dem Impfstart vor einer Woche „ist hier die Hölle los.“ Viele, viele Patienten wollen endlich die Corona-Impfung. Zigtausende stehen bei ihren Hausärzten in Dortmund auf den Listen. Etwas mehr als 4000 kamen bis Freitag vergangener Woche dran. Bis Mittwoch (14.4.) waren es schon über 7300 Patienten, laut offizieller Liste der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.
In den ersten beiden Wochen nur Biontech
Bisher gab es Biontech. Der mRNA-Impfstoff war in die Praxen gegeben worden, im Impfzentrum auf Phoenix-West gab es hingegen den Vektor-Impfstoff von Astrazeneca. So läuft es weiter – zumindest zunächst.
Auch in dieser Woche erhalten die Arztpraxen Biontech, sogar etwas mehr als zum Impfstart nach Ostern. Stefan Bonnenberg etwa kann in dieser Woche 30 Patienten impfen nach zuvor 18. In anderen Praxen sieht es ähnlich aus, mitunter sind es sogar doppelt so viele.
Bestellverfahren war zunächst missverständlich
Was auch daran liegen könnte, dass der Bund zunächst etwas missverständlich formuliert habe, wie mehrere Ärzte aus Dortmund sagen. Betroffen waren die Praxen, in denen mehrere Ärzte zusammenarbeiten.
„Wir mussten das Bestellverfahren ändern“, erklärt Dr. Prosper Rodewyk, Bezirkssprecher der Kassenärztlichen Vereinigung und zusammen mit zwei anderen Ärzten in einer Hausarztpraxis in Hörde: Bestellen dürfe nicht nur jede Praxis, sondern sogar jeder Arzt.
Das habe für ihn die Folge gehabt: neun statt drei Fläschchen Biontech, also 54 statt 18 Impfdosen. Vielleicht ja sogar mehr, denn mitunter könne man aus einem Fläschchen sogar sieben Dosen gewinnen.
„Aber ich habe jetzt nicht 63 Leute bestellt“, sagt Rodewyk. Das wäre ihm zu riskant gewesen. Auch, weil sich ab nächster Woche etwas ändert. Denn die Hausärzte bestellen nicht Biontech oder Astrazeneca, sondern beantragen einfach eine gewisse Anzahl Covid-19-Impfstoffe. Und in der kommenden Woche ist das auch eine gemischte Lieferung.
In der kommenden Woche kommt beides
„Nächste Woche bekommen wir zwar auch Biontech, aber auch noch ein bisschen Astrazeneca obendrauf“, erklärt Prosper Rodewyk. Und Stefan Bonnenberg ergänzt: Bei ihm seien es dann Astrazeneca für 20 Patienten und Biontech für zwölf, also etwas mehr als jetzt.
Beide betonen: Hauptsache impfen. Die Nebenwirkungen bei Astrazeneca seien extrem, wirklich extrem selten. Und beträfen doch, wenn überhaupt, vor allem Frauen unter 60 Jahren. Durch die Priorisierung kommen in den Arztpraxen in den allermeisten Fällen ältere Patienten dran.
Spannend werde es allerdings, was nach nächster Woche passiere, so Rodewyk. Biontech habe angekündigt, bis Ende April leider weniger liefern zu können. Danach aber, sei dieser Engpass vorbei.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
