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Wie in New York: Mysteriöse Dampfschwaden wabern über Baustellen in der City
Nach Unwetter
Wer am Donnerstagmorgen (15.7.) durch die City gegangen ist, konnte ein ungewöhnliches Phänomen beobachten: Hohe Dampfschwaden hingen über vielen Baustellen. Dafür gibt es eine Erklärung.
Solche Bilder kennt man vielleicht von New York, aber in Dortmund waren sie bisher kaum zu sehen. In der City stiegen am Donnerstagmorgen nach dem Unwetter hohe Dampfschwaden aus den aktuell zahlreichen Baustellen auf. Es waren allesamt Baustellen vom heimischen Versorger DEW21.
„Spektakulär“ nennt DEW-Sprecher Ole Linnemann das Phänomen – und kann es auch erklären. Bekanntlich wird von DEW21 zurzeit das Fernwärme-Netz in der Innenstadt ausgebaut. Bei den dampfenden Baustellen, so Linnemann, handele es sich um Fernwärmeschächte. Und die sind beim Unwetter am Mittwoch (14.7.) mit Wasser vollgelaufen. Trifft nun das Regenwasser auf die offen liegenden heißen Rohre, verdampft es, und die Schwaden steigen nach oben.
DEW21 hatte beim Unwetter am Mittwoch und auch noch am Donnerstag einiges zu tun, um vollgelaufene Baugruben leer zu pumpen. Aus einer Baugrube sei das Wasser auch in einen Keller gelaufen. Bis drei Uhr nachts sei der Schichtdienst unterwegs gewesen und habe 30 wetterbedingte Einsätze gehabt, auch ausgelöst durch die Feuerwehr. Zum Beispiel immer dann, wenn Hausanschlüsse und Stromkästen in vollgelaufenen Kellern aus Sicherheitsgründen abzuklemmen waren.
Keine Stromausfälle
Stromausfälle habe es nicht gegeben, sagt Linnemann, auch keine Beeinträchtigungen in den Rohrnetzen von Gas und Wasser.
Weitere 25 Einsätze gab es am Donnerstag bis mittags, unter anderem in Kellern, in die durch Wände, in denen DEW-Anschlüsse liegen, das Wasser eingetreten war. Kunden haben deshalb die DEW zur Hilfe gerufen. Linnemann: „Das wird von uns rausgepumpt. Bei so einer Situation braucht man jede Pumpe, die man haben kann.“
Keine Verzögerungen bei Baustellen
Muss man nun befürchten, dass sich die Fernwärme-Baustellen in der Innenstadt durch die Überflutungen verzögern? „Nein“, sagt Linnemann, „regnen tut es an einer Baustelle immer mal.“ Das bringe den Zeitplan nicht aus dem Tritt.
Allenfalls könnten Arbeiten an normal geplanten Baustellen nicht tagesaktuell durchgeführt werden, wie am Donnerstag die geplante Asphaltierung einer wieder geschlossenen Straße.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
