
© Paulina Würminghausen
Wie ein E-Bike das Leben leichter machen kann
E-Bike-Festival
An diesem Wochenende steigt in Dortmund das größte E-Bike-Festival Europas. Hier können Besucher ihr Traum-Fahrrad finden. Zu sehen sind Cityflitzer, Luxus-Modelle - und Kurioses.
„Die gehen schon ziemlich ab“, sagt Marion Dellin und schwingt sich dabei auf das Fahrrad. Die 49-Jährige will an diesem Freitag zum ersten Mal auf einem „E-Bike“ fahren, einem schwarz-blauen Stadtfahrrad mit Elektroantrieb. Auf dem Kopf trägt sie einen orangenen Helm - Sicherheit geht schließlich vor. Gleich geht‘s für sie und Dutzend andere Interessierte auf die Piste, oder vielmehr: Auf die Teststrecke für E-Bikes an der Reinoldikirche.
Das größte E-Bike-Festival Europas geht an diesem Wochenende in die vierte Runde. Bis Sonntag (7. April) können sich Besucher an 150 Ständen über verschiedene Elektrofahrräder informieren und diese auch testen. 55.000 Menschen werden auf den Flächen rund um die Reinoldikirche, Alten Markt und Kleppingstraße erwartet.

55.000 Besucher werden bei dem E-Bike-Festival in Dortmund erwartet. © Paulina Würminghausen
Der Trend zu E-Bikes steigt seit Jahren an: 2017 wurden in ganz Deutschland 720.000 Elektrofahrräder verkauft. Die Fahrräder werden immer häufiger als alternatives Verkehrsmittel für die Fahrt in die Stadt, zur Arbeit oder in der Freizeit benutzt. 25 km/h schnell können sie werden, den Motor sieht man in den meisten Modellen kaum noch. Durch den Elektroantrieb wird das Fahrradfahren auch für ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen attraktiver.
Auch Marion Dellin hat sich aus gesundheitlichen Gründen für ein E-Bike entschieden. Hier auf dem Festival will sie sich über die Unterschiede der verschiedenen Modelle informieren.
Die Auswahl ist riesig: Von Mountainbikes über Rennräder bis hin zu Trekking- und Stadtfahrrädern gibt es alles auf dem Festival. „Für mich wird‘s wahrscheinlich ein Cityrad“, sagt Marion Dellin. Mit einem Budget von 1500 bis 2000 Euro liegt sie im Durchschnitt, viele Fahrräder auf dem Festival kosten jedoch bis zu 9000 Euro.
Neben Fahrrädern können Besucher auch Zubehör wie Fahrradsattel und -schlösser, Lichter sowie Sportkleidung kaufen. Außerdem gibt es Workshops, Fahrradrennen und auch eine Mountainbiketour zum Deusenberg. An der Reinoldikirche gibt es außerdem eine Bühne mit wechselndem Programm. Mehr zum Programm des E-Bike-Festivals in Dortmund gibt es hier.
E-Bikes im Retro-Look
Unter den Ausstellern ist auch ein noch junges Unternehmen aus Barcelona, „Rayvolt“. Die E-Bikes haben einen Retro-Look und sehen mit den dicken Rädern schon fast aus wie Motorräder. Eines der Modelle ist sogar für den Strand ausgelegt: An der Seite befindet sich an einer Halterung ein Surfbrett. Den Besuchern scheint es zu gefallen: „Wir sind mit Sicherheit der meist-fotografierte Stand“, ist der Aussteller Moritz Fischer überzeugt.
Der Schweizer-Sportladen „Scott“ ist ebenfalls auf dem Festival vertreten, direkt vor der Reinoldikirche. „Wir sind zum ersten Mal beim Festival dabei, bisher kommen wir ganz gut an“, sagt Christopher Schümann. An seinem Stand können Interessierte auch weitere Strecken mit dem E-Bike zurücklegen als nur auf der relativ kurzen Teststrecke zu fahren.
Sechs Kilometer E-Bike - „Das war echt gar nicht anstrengend“
Bettina Jezorzky zum Beispiel kommt gerade vom Phoenix-West-Gelände zurück, ist eine Strecke von fast sechs Kilometern gefahren. „Das war echt gar nicht anstrengend“, sagt die 50-Jährige. Sie fahre jeden Tag rund sechs Kilometer zur Arbeit und sei die körperliche Anstrengung gewohnt. Sie überlegt seit einigen Jahren, sich ein E-Bike zu kaufen, „falls ich mal schlapp mache“, sagt sie lächelnd. Seit drei Jahren geht sie jedes Jahr auf das E-Bike-Festival, um verschiedene Modelle auszuprobieren. „Das ist ja auch eine Menge Geld, das will ich dann auch richtig anlegen“, sagt sie. Hier habe sie die Möglichkeit, sich ihr Traum-Fahrrad in Ruhe zu suchen.