Neue Baustellen im Westfalenpark Dortmund stehen noch jahrelang Blindgänger-Funde bevor

Westfalenpark bleibt Blindgänger-Hotspot: Stadt plant neue Baustellen
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Die Stadt Dortmund investiert kräftig in den Westfalenpark. Neue Wege und Gartenbereiche entstehen, Spielplätze und Technik werden modernisiert. Und das hat Folgen. Denn im Vorfeld von Bauarbeiten wird regelmäßig nach Blindgängern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs geforscht. Und davon gibt es auf dem Gelände des Parks offensichtlich reichlich.

Das führt dazu, dass auch 2022 der Westfalenpark wieder der Hotspot in Dortmund bei Bombenentschärfungen war. 19 von stadtweit 46 Blindgängern wurden in diesem Jahr im Westfalenpark entschärft - oft mehrere auf einen Streich. Gleich sieben Blindgänger an einem Tag wurden so am 24. Januar entschärft. Zum Vergleich: 2021 lagen sogar 33 von 54 in Dortmund entschärften Blindgänger im Westfalenpark.

Und es ist zu erwarten, dass der Reigen der Bombenentschärfungen im Westfalenpark in den nächsten Jahren weitergeht. Denn es stehen weitere Bauarbeiten an. Der Rat der Stadt soll im Februar über eine Erneuerung der Bewässerung im Park entscheiden, die für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser sorgen soll. Installiert werden sollen automatisierte Bewässerungsanlagen sowie Zisternen.

Die automatisierten Anlagen sollen etwa 30.000 Quadratmeter der Wechselflora- und intensiven Beet-Anlagen im Park bewässern, teilt die Stadt mit. Dazu werden unterirdische Zisternen gebaut, in denen ein Teil des Regenwassers gesammelt wird, das auf befestigten Flächen anfällt.

3,3 Millionen für Wassersystem

3,3 Millionen Euro netto wollen die städtischen Sport- und Freizeitbetriebe dafür investieren. 500.000 Euro steuert der Bund aus dem Programm zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bei.

Im Gegenzug verspricht man sich Einsparungen beim Frischwasser-Verbrauch und damit bei den laufenden Kosten für den Westfalenpark. Außerdem würden der gärtnerische Betrieb in seiner Arbeit entlastet und die Pflanzen im Park optimal mit Wasser versorgt.

Für den Westfalenpark läuft mit Blick auf die IGA 2027 ein umfangreiches Erneuerungsprogramm.
Für den Westfalenpark läuft mit Blick auf die IGA 2027 ein umfangreiches Erneuerungsprogramm. © Hans Blossey

Die Stadt will den Westfalenpark generell als einen von mehreren Schauplätzen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 fit machen.

Neben schon absolvierten Erneuerungen etwa des Robinson-Spielplatzes sollen bei dem Erneuerungsprogramm zahlreiche Gebäude wie etwa das frühere Park-Café saniert werden, der zentrale Platz mit den Wasserbecken und Vogelvolieren im Herzen des Parks umgestaltet werden.

Zwischen diesem Platz und dem Sonnensegel soll für 1,5 Millionen Euro ein „Wasser-Garten“ entstehen - mit Fontänen, Sprühnebel und Fließbereichen. Wasser spielt also künftig eine noch größere Rolle im Westfalenpark.

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