Westfalenhallen sagen Ganser-Auftritt ab Umstrittener Publizist wird nicht kommen

Westfalenhallen sagen Ganser-Auftritt ab: Umstrittener Publizist wird nicht kommen
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Nach heftiger Kritik haben die Dortmunder Westfalenhallen einen Auftritt von Daniele Ganser abgesagt. Das bestätigte Westfalenhallen-Sprecher Robin Uhlenbruch auf Anfrage unserer Redaktion am Freitagabend (3.2.).

In den vergangenen Wochen habe es intensive Diskussionen in der Dortmunder Öffentlichkeit um die geplante Veranstaltung mit Dr. Daniele Ganser am 27. März gegeben, teilt Uhlenbruch mit. Diese nehme man sehr ernst.

„Nach verschiedenen Gesprächen, auch mit unserer Gesellschafterin der Stadt Dortmund, haben wir beschlossen, den Vertrag mit der Nema Entertainment GmbH zu kündigen“, erklärt der Hallensprecher. Die Nema Entertainment GmbH ist der Veranstalter, der die Halle angemietet hatte.

Dem umstrittenen Publizisten Daniele Ganser wird eine Nähe zu Verschwörungstheorien nachgesagt, auch wird er mit antisemitischen Aussagen in Verbindung gebracht. Auch Oberbürgermeister Thomas Westphal hatte angedeutet, eine Absage mitzutragen.

Am Freitagabend war die Veranstaltung auf der Homepage der Westfalenhallen nicht mehr zu finden (Stand: 19.47 Uhr). Im Angebot des Ticketverkäufers Eventim galt die „Veranstaltung als zur Zeit nicht verfügbar“.

Geplant war der Auftritt in Dortmund für den 27.3. 2023 in der Halle 2. Schon im Vorfeld war ein möglicher Auftritt unter dem Titel „Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?“ heftig kritisiert worden. Zunächst hatten die Grünen eine Absage gefordert, weitere Parteien folgten (wir berichteten).

Schon früher ein Auftritt Gansers

Ganser selbst hatte sich zu der Debatte geäußert und an seinem Auftritt festgehalten. Er hatte in einem Statement im Januar sein Unverständnis über die Kritik geäußert. Wie er nun zu der Absage steht, war bis Redaktionsschluss nicht herauszubekommen.

Schon in der Vergangenheit war ein Auftritt des Publizisten in der Westfalenhalle umstritten gewesen, damals war dieser aber aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt, später jedoch nachgeholt worden.

Offen ist nun, ob den Westfalenhallen wegen der möglichen Absage Regressforderungen drohen. Oberbürgermeister Westphal hatte in einem früheren Statement angedeutet, dass er es als Gesellschafter mittragen und unterstützen würde, sollten die Westfalenhalle die Veranstaltung nicht durchführen.

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