Matthias und Nina Bergmann vom Miners stehen im Finale des Wettbewerbs Geschmackstalente.

© Markus Mielek

Dortmunds Gastro-Szene könnte bald Steinzeit-Essen und Dschungel-Bar bekommen

rnGeschmackstalente 2022

Die Gastro-Landschaft in Dortmund könnte bald ein paar kreative Neuzugänge bekommen. Die Wirtschaftsförderung unterstützt Gastronomen bei der Umsetzung ihrer Ideen. Die ersten Lokale gibt es schon.

von Tom Thelen

Dortmund

, 03.04.2022, 16:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Je vielfältiger die Gastro-Szene, desto attraktiver die Stadt: Das weiß auch die Wirtschaftsförderung Dortmund. Sie unterstützt daher Gastronomen bei der Umsetzung ihrer Ideen. Zehn Konzepte stehen im Finale ihres Gründer-Wettbewerbs „Geschmackstalente 2022“. Dem Gewinner winkt ein hohes Preisgeld.

Wenig überraschend sind es gleich drei vegane Konzepte, die es ins Finale um das Preisgeld von insgesamt 80.000 Euro geschafft haben. Die Prämien werden ausgezahlt bei Vorlage eines Pachtvertrages in Dortmund. 15.000 Euro sind es für den Sieger, Platz vier bis zehn haben 3000 sicher.

 Im Luups begrüßen Adam Cieplinski und Jan-Hendrik Flecke von der Wirtschaftsförderung Dortmund die Top 10.

Im Luups begrüßen Adam Cieplinski und Jan-Hendrik Flecke von der Wirtschaftsförderung Dortmund die Top 10. © Markus Mieleck

Überhaupt stehen bei den Finalisten Werte wie Nachhaltigkeit, Regionalität und ökologisches Bewusstsein hoch im Kurs. Die Konzepte reichen dabei von der Steinzeiternährung über die Rettung krummer Gurken und schrumpeliger Radieschen bis zum Aufhübschen von Sperrmüllmöbeln zum Teil eines Gesamtkunstwerks.

Das mag wild klingen, ist aber durchdacht, kreativ und letztlich dem Genuss verpflichtet. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen und die Liebe der Gäste braucht die Gastronomie zum Überleben.

Paleo-Ernährung mit regionalen Nahrungsmitteln

Natalia Humenyuk geht mit dem Konzept „Das Deli“ ins Rennen. Ihr Fokus ist die sichere Ernährung bei Autoimmunkrankheiten und Lebensmittelunverträglichkeiten. Die Antwort darauf sei Paleo-Ernährung, das Essen wie in der Steinzeit. Mit frischen, hochwertigen, regionalen und möglichst biologisch angebauten Nahrungsmitteln.

Eine „maximal nachhaltigen bio-veganen Fastfood-Kette als Sozialunternehmen“ schwebt Clarissa Maus vor. Sie sieht pflanzliche Ernährung als wichtigsten Hebel im Kampf gegen den Klimawandel. Leckeres Fastfood mit Wirkung, so die Devise.

Jetzt lesen

Lecker soll es auch im bereits geöffneten Fabulose von Svenja Reil zugehen. Hier steht vor allem der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung im Mittelpunkt. Aus der erschreckenden Erkenntnis heraus, dass hierzulande unfassbar viel weggeschmissen wird an Nahrhaftem, entstand eine Gastronomie, die mit diesen „Resten“ arbeitet und selbige, um regionale Produkte erweitert, zu kulinarischen Angeboten zwischen Mittagstisch und Snack und Fünf-Gang-Menüs veredelt. Und das auch noch komplett vegan.

Ebenfalls vegan denkt Kim Melzig. Sie erschuf das schicke Kunstwort VRÜH, welches veganes Frühstück zur Marke machen soll. Niemand werde belehrt, Gäste dafür aber „maximal inspiriert“. So interessant wie schön ist bei ihrem Frühstückskonzept der Zusatz „egal zu welcher Uhrzeit“, kernig der Zusatz „Frühstückserlebnis ohne Kompromisse“.

Mit ihrem Kunst-Café wollen Maja Zakeri und Somaye Sobhani moderne Kunst und Gastronomie verbinden.

Mit ihrem Kunst-Café wollen Maja Zakeri und Somaye Sobhani moderne Kunst und Gastronomie verbinden. © Markus Mielek

Nicht weniger als Gäste zum Teil eines Gesamtkunstwerks zu machen, das schwebt Maja Zakeri und Somaye Sobhani mit ihrem „Kunst Café“ vor. Das gelinge in ihrer Vision dadurch, dass diese in der angegliederten Werkstatt und bei Workshops etwa Möbel aus dem Sperrmüll in Kunstgegenstände verwandeln, die das Interieur ihrer Gastronomie bilden. Kulinarisch soll ihr Café-Projekt zwischen Nahem Osten und Europa verortet sein.

Jetzt lesen

Die andere Hälfte des Feldes kommt mit etwas weniger Überbau daher. Kalifornisches Tex-Mex liefert Matus Burritos (Ende April ist schon Eröffnung unweit des Bergmann-Kiosk), authentische mexikanische Küche wollen Pablo und Ilona Bachmann dem Dortmunder Publikum anbieten, asiatische Baos soll der „Lucky Truck“ ins Technologiezentrum bringen, und der „Jungle“ von Felix Japes will eine grün bepflanzte moderne Bar werden.

Jetzt lesen

Letztlich: Das „Miner’s“ von Matthias und Nina Bergmann (Neuer Graben 74) ist ein traditioneller Irish Pub. Geistige Getränke und Musik. Ein bewährtes Konzept.

ÜBERSICHTSSEITE

ALLES RUND UM GENUSS IN UND UM DORTMUND

Auf unserer Übersichtsseite „Genussecke“ versammeln wir Alles rund um Neueröffnungen und kulinarischen Geheimtipps in und um Dortmund. Hier geht es zu allen Artikeln.