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Urin und Reifenspuren: Wenn der BVB spielt, herrscht in dieser Straße in Dortmund Chaos
BVB-Heimspiel
Bei Heimspielen des BVB ist jede freie Parkfläche in Dortmund heiß begehrt. In einer Straße in Brünninghausen sorgt diese Parkplatz-Knappheit für Ärger. Ein Anwohner berichtet.
„Wenn Fußball ist, fahren wir mit dem Auto nicht mehr von zuhause weg“, erzählt Dirk Balshüsemann. Seit 18 Jahren wohnt er in der Fritz-Kahl-Straße in Dortmund-Brünninghausen, die nicht weit vom Signal-Iduna-Park entfernt ist.
Und diese Nähe zum Stadion ist auch das Problem: Die Straße wird von vielen Fußballfans als kostenfreie Parkmöglichkeit genutzt. Dazu laden der Straßenrand und die Parkplätze der dortigen Gesamtschule Brünninghausen geradezu ein. Auch die Grünflächen sind bei Heimspielen voll mit Autos von Fans aus ganz Deutschland.

Jeder Platz wird zum Parken genutzt. © Rüdiger Barz
Einfahrt komplett zugeparkt
Die Parksituation auf der Straße sei bei Heimspielen so schlimm, dass man durch die eh schon sehr schmale Straße nicht mehr durchfahren könne, erzählt Balshüsemann. Auf der einen Straßenseite, die an der Gesamtschule liegt, herrsche zwar ein absolutes Parkverbot, jedoch sei das den meisten Fußballfans egal.
Die andere Straßenseite wird ebenso zugeparkt. Dort befinden sich aber die Häuser und Zufahrten der Anwohner der Fritz-Kahl-Straße. Balshüsemann selbst vermeidet es, mit dem Auto wegzufahren, wenn die Borussen spielen. Nachbarn von ihm würden das Auto sogar außerhalb der Fritz-Kahl-Straße parken, um sich dem Chaos zu entziehen.
Immer wieder auch Geruchsbelästigung
Nicht nur wegen der vielen Autos ärgert sich Balshüsemann. Besonders bei Spielen unter der Woche sei die Lärmbelästigung ein großes Problem. „Nach Abpfiff ist es zum Teil bis um halb 1 in der Nacht laut“, erzählt der Anwohner. Er habe schon versucht, die Fußballfans zu bitten, leise zu sein, sei aber nur angepöbelt worden.
Das war aber noch nicht der ganze Ärger. Wildpinkelei sei ebenfalls an der Tagesordnung, wenn die Fußballfans anreisen und abreisen. Überall würde hingepinkelt. „Das riecht besonders im Sommer richtig schlimm“, so Balshüsemann.
Das sagt die Stadt zum Parkchaos
Balshüsemann hat schon mehrfach versucht, aktiv zu werden und die Problematik beim Dortmunder Ordnungsamt zu melden. Immer sei er nur vertröstet worden, obwohl er auch Bildmaterial geliefert habe. Deshalb habe er sich auch an unsere Redaktion gewandt.
Auf Anfrage unserer Redaktion teilt uns Stadtsprecher Maximilian Löchter mit, dass die problematische Situation in der Fritz-Kahl-Straße durchaus bei der Stadt angekommen sei. Die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes ist bei Heimspielen rund um den Signal-Iduna-Park im Einsatz.
„Aufgrund der Größe des betroffenen Gebietes werden die unterschiedlichen Gebiete wiederholend abwechselnd kontrolliert“, so Löchter. Beim nächsten Heimspiel des BVB soll dann die Fritz-Kahl-Straße an der Reihe sein.
1990 im Emsland geboren und dort aufgewachsen. Zum Studium nach Dortmund gezogen. Seit 2019 bei den Ruhr Nachrichten. Findet gerade in Zeiten von Fake News intensiv recherchierten Journalismus wichtig. Schreibt am liebsten über Soziales, Politik, Musik, Menschen und ihre Geschichten.
