Parkchaos bei BVB-Spielen: Fans sollen aus Wohngebieten verbannt werden

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Parkchaos bei BVB-Spielen: Fans sollen aus Wohngebieten verbannt werden

rnFür mehr Sicherheit

Bei Spielen des BVB herrscht Parkchaos in sonst so ruhigen Wohngebieten. Ein neuer Vorstoß aus der Politik soll dem nun ein Ende bereiten. Werden an Spieltagen bald ganze Straßen gesperrt?

von Michael Nickel

Hombruch

, 05.12.2019, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn Heimspiel ist, ist Chaos. Falschparker sorgen an Spieltagen des BVB für eine Gefahr auf den Straßen im Dortmunder Süden. Die Lokalpolitik in Hombruch will den Spuk nun beenden.

In ihrer Sitzung am Dienstag (3.12.) beschloss die Bezirksvertretung (BV), einen Brief zu schreiben. Adressaten sollen Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Ordnungsdezernent Norbert Dahmen werden.

Ein Brief an den Oberbürgermeister soll helfen

In dem Brief wollen die Lokalpolitiker Maßnahmen „zum Schutz der Menschen in Hombruch“ einfordern, wie Bezirksbürgermeister Hans Semmler (CDU) sagte: „Die Bezirksvertretung muss die Reißleine ziehen.“

Zwei Anwohnerinnen berichteten am Dienstag nicht nur von zugeparkten Einfahrten und massiven Tempoüberschreitungen, sondern von unpassierbaren Rettungswegen. „Wer haftet, wenn keine Rettungswagen zu uns durchkommen?“, fragte eine Anwohnerin aus der Baroper Bergstraße nahe des Signal Iduna Parks.

Eine Anwohnerin aus Schönau berichtete, dass vor allem bei Abendspielen die Lärmbelastung bis in die Nacht hinein groß sei – weil Autos nicht selten zwei Stunden lang in der Siedlung im Stau stehen.

Zugeparkte Rettungswege und urinierende Fans bei BVB-Spielen

Erst wenige Tage zuvor hatte ein Anwohner der Fritz-Kahl-Straße in Brünninghausen gegenüber dieser Redaktion Fälle von urinierenden und pöbelnden Autofahrern geschildert, die zu BVB-Spielen in der Straße parken.

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Für die Politik in Hombruch ist damit nun das Ende der Fahnenstange erreicht. „Nachdem wir bislang immer wieder gesagt haben ‚so geht es nicht‘, werden wir die Verwaltung nun auffordern, eine Lösung zu finden“, sagt Semmler.

Eine Möglichkeit, die die Bezirksvertretung in Betracht ziehe, sei die Sperrung ganzer Straßen. So könnten beispielsweise bei Spielen um 15.30 Uhr ab 14 Uhr Baken aufgestellt und diese Barrieren mit Personal besetzt werden.

„Wir können nichts versprechen, aber...“

Das wiederum könne prüfen, ob es sich bei Autofahrern, die in die Straße einfahren wollen, um Stadionbesucher oder Anwohner handelt. Passieren sollen dann nur die Anwohner – oder deren Besucher. Dieses Konzept habe die Stadt bereits beim jüngsten Festi Ramazan im direkten Umfeld von Stadion und Westfalenhallen gefahren, so Semmler.

In der Kurve und auf dem Bürgersteig: Autofahrer machen bei Heimspielen des BVB kurzen Prozess bei der Parkplatzsuche.

In der Kurve und auf dem Bürgersteig: Autofahrer machen bei Heimspielen des BVB kurzen Prozess bei der Parkplatzsuche. © privat

Neben der Zufahrt nach Schönau sollen mindestens auch die Baroper Bergstraße, Helgoland und die Fritz-Kahl-Straße in Zukunft gesperrt werden, wenn der BVB zu Hause spielt. Markus Demtröder (SPD) unterstützte das Vorhaben: „Es kann nicht weitergehen, dass man alles so hinnimmt.“ Er wolle das mögliche Konzept aber nicht auf zu viele Straßen ausweiten.

Beschlossen ist allerdings noch nichts. „Wir können nichts versprechen und wollen auch niemanden verärgern“, sagt Semmler, „aber die Sicherheit der Bürger geht vor“.

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