Bis jetzt noch ein ungewöhnliches Bild: Ein Radfahrer auf dem Hauptfriedhof. Das würde sich mit einem neu gebauten Radweg ändern.

© Oliver Schaper

Wegen B1-Ausbau: Ein Radweg soll über den Hauptfriedhof führen

rnFriedhöfe in Dortmund

Bis 2023 soll die B1 auf 6 Spuren verbreitert werden. Dann wäre kein Platz mehr für den aktuell angrenzenden Radweg. Deswegen plant die Stadt, einen Teil davon über den Friedhof zu führen.

Brackel

, 23.07.2020, 15:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit dem Fahrrad über den Friedhof? Was für manche Personen nicht zusammenpassen mag, wird auf dem Dortmunder Hauptfriedhof in Brackel wohl bald möglich sein.

Durch den geplanten Ausbau der B1 auf sechs Spuren ist für einen Teil des Radwegs, der aktuell direkt an der Bundesstraße vorbeiführt, dann kein Platz mehr. Eine Lücke in der Strecke wird es trotzdem nicht geben. Laut Planung der Stadt Dortmund soll ein 500 Meter langes Stück über den Hauptfriedhof führen.

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Für Ulrich Heynen, stellvertretender Friedhofsleiter, wäre das kein Problem. „Zwei Drittel der Strecke würden entlang des Friedhofs führen und der Abschnitt, der darüber führen würde, liegt auch nicht zentral“, sagt er. „Außerdem ginge er durch ein Gebiet, wo sowieso wenige Besucher sind.“

Heynen lege darauf Wert, dass die anderen Besucher wie Fußgänger und Trauernde nicht von Fahrradfahrern behindert würden. „Es würden extra Barrieren angebracht, damit die Radler ihr Tempo reduzieren müssten“, sagt der 62-Jährige. „Außerdem werde es eine Abgrenzung zum Fußweg geben.“

Fußgänger sollen durch den geplanten Radweg auf dem Hauptfriedhof nicht behindert werden.

Fußgänger sollen durch den geplanten Radweg auf dem Hauptfriedhof nicht behindert werden. © Dieter Menne

Zudem gebe es am äußersten Rand des Hauptfriedhofs von der Straße Am Gottesacker in Richtung Funkturm-Siedlung schon einen Weg, den Fahrradfahrer nutzen könnten. „Dort rasen die Radler auch nicht“, sagt Heynen. „Wir werden darauf achten, dass das auf dem neuen Radweg so bleibt.“

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Auf dem Hauptfriedhof werde es trotz des geplanten Radwegs keinen Freifahrschein für Radfahrer geben. Durch die Größe des Geländes hätte der Friedhof aber den besonderen Aspekt, dass er weitläufig sei und trauernde Personen an Gräbern nicht durch den Radweg gestört würden.

Erzbistum Paderborn äußert sich zum Radweg

„Die Hauptaufgabe des Friedhofs werden Bestattungen bleiben und auf die Gräber wird natürlich Rücksicht genommen“, versichert Heynen. Beschwerden von Besuchern wegen der Radweg-Pläne habe er auch noch nicht erhalten. Bis 2023 soll die B1 verbreitert werden. Wann der Radweg gebaut werde, sei noch nicht klar.

Was sagt die Kirche zu dem Radweg?

Benjamin Krysmann, Sprecher des Erzbistums Paderborn, äußerte sich auf Anfrage der Redaktion folgendermaßen: „Die Verwaltung des Dortmunder Hauptfriedhofs liegt in städtischer Verantwortung. Ein vergleichbarer Fall bei Friedhöfen in Verantwortung des Erzbistums Paderborn ist nicht bekannt.“

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In der Regel wäre ein allgemeines Führen von Fahrzeugen auf dem Friedhofsgelände nicht ohne Weiteres gestattet, das hänge aber laut Krysmann auch von der jeweiligen Struktur eines Friedhofs und vom Einzelfall ab.

Grundsätzlich sollte das Verhalten auf dem Friedhofsgelände der Würde des Ortes entsprechen, so Krysmann. Auf dem Hauptfriedhof gibt es bereits einen Spielplatz, eine Schafswiese und sogar Yoga-Kurse finden dort als Test statt.

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