Marlon ist stolz. Als er blaue und gelbe Mini-Rundumleuchten an seinem Fahrrad einschaltet, strahlt er über das ganze Gesicht. Im Korb auf dem Gepäckträger sind Handschellen und ein alter Tischtennisschläder „Stop! Polizei“ steht auf dem roten Gummi-Belag. Der Knirps trägt eine gelbe Warnweste: „Polizei“ steht in schwarzen Lettern auf seinem Rücken.
Der Fünfjährige ist mit seinem Opa unterwegs. „Wir machen eine Radtour“, berichtet Lech Bieniak. „Hier machen wir immer Pause.“ Das Ziel des Bodelschwinghers und seines Enkels ist der Spielplatz im Odemsloh mit Kletternetz, Rutsche, vor allem viel Sand. Marlon ist zweimal die Woche bei den Großeltern. „Wenn es das Wetter zulässt, fahren wir Fahrrad“, sagt Lech Bieniak.
Bevorzugter Stopp ist am Spielplatz. Und der soll im Jahr 2023 deutlich größer und attraktiver werden. In ihrer Oktober-Sitzung beschloss die Mengeder Bezirksvertretung eine Erweiterung, die Grünflächenamt, Jugendamt und das Amt für Stadterneuerung geplant haben.
Schatten spendende Elemente
Es ist ein weiterer Bau-Abschnitt auf dem größten Spielplatz in Bodelschwingh und Westerfilde. 2021 legte die Stadt nebenan einen Multifunktionsplatz zum Basketballspielen und Bolzen an. Schon heute übernehme die Freizeitanlage mit ihren vielfältigen Möglichkeiten die Aufgabe eines „zentralen und wichtigen Treffpunktes“, betonen die Ämter.
Mit der Erweiterung wollen sie einerseits für Kleinkinder funktionale und gestalterische Mängel beheben. Im bereits bestehenden Bereich sollen die Null- bis Fünfjährigen künftig im Sand spielen, rutschen, schwingen, drehen und blancieren können. Wert legt die Stadt auf Schatten spendende Elemente.
Für mehr Attraktivität soll künftig aber vor allem der nördliche Bereich sorgen. Er richtet sich an die Fünf- bis 14-Jährigen. Derzeit sind auf der Fläche zwei Rasen-Hügel. Dazwischen wird eine Wasserspielanlage mit gepflasterten Muldenrinnen sowie Wasserspritzen, Wasserrad, Klappen und Überlauf sowie Matsch- und Sandbereichen entstehen.

Für einen Sandbereich ist ein großes Piratenschiff geplant. Auf dem westlichen Hügel planen die Stadtämter eine Aussichtsplattform, „die erklettert und erobert werden kann“ – aber auch Ruhe bieten soll. Am Übergangsbereich zum Bach im Norden will die Stadt Totempfähle aufstellen, die Kinder im Frühjahr 2023 unter dem Thema „Piraten“ gestalten.
385.000 Euro kostet das Projekt, das unter dem Gesamtthema „Große Piraten und kleine Entdecker“ steht. 308.000 Euro Zuschuss sollen aus Landes- und Bundesmitteln fließen.
Marlon findet die Pläne „cool“, als er davon erfährt. Aber: „Kommt der Weg weg?“, fragt er, als er sich aufs Polizei-Fahrrad schwingt. Opa Lech beruhigt: „Keine Sorge. Die werden wohl bleiben.“
Bildungsscheck vom Lensing Media Hilfswerk: Gesamtschüler freuen sich auf neue Instrumente
Immer noch ausstehende Arbeiten in Wischlingen: Startklar ist das Hallenbad noch nicht
„Autos sind böse“: Protest-Plakate in Dortmunder Einkaufsstraße aufgetaucht