
Christoph Köper hat eine alte Waschstraße an der Provinzialstraße modernisiert und lockt mit vier verschiedenen Waschprogrammen sowie einer Happy Hour. © Natascha Jaschinski
Schaumkönig: Neue Waschstraße an der B235 in Dortmund lockt mit Happy-Hour
Autoreinigung
An der B235 in Dortmund ist eine alte Waschstraße renoviert worden. Der neue Besitzer verspricht königliche Autopflege und Happy-Hour-Angebote. Eigentlich hatte er mit dem Grundstück etwas anderes vor.
Es wirkt alles noch etwas provisorisch: Ein Baucontainer steht in der Ecke, Zaunelemente lehnen daneben. Es fehlen noch neue Staubsauger und ein Werbebanner. Stattdessen baumeln kleine bunte Luftballons an der Einfahrt zur Provinzialstraße 90 a in Lütgendortmund, die zeigen sollen: Geöffnet hat die neue Waschstraße namens Schaumkönig schon.
Und auch ohne Werbung und offizielle Eröffnung wird sie schon angenommen. Am Pfingstsamstag seien bereits 200 Fahrzeuge durchgefahren. „Für den Standort ist das viel“, sagt Inhaber Christoph Köper. Aber für einen Samstag ginge da noch mehr. Sein Ziel: 3000 bis 4000 Autos sollen im Monat eingeschäumt werden.

Beim Schaumkönig geht es recht fix: Vier Minuten dauert es, die Waschanlage zu durchfahren. © Natascha Jaschinski
Häuser sollten gebaut werden
Er ist optimistisch, dass das klappt. So optimistisch, dass der 36-Jährige eigens seine Pläne komplett über den Haufen geworfen hat: Der gelernte Immobilienmakler hat das Grundstück im September 2021 gekauft. Inklusive der alten Waschanlage, die der Vorbesitzer betrieben hatte. Eigentlich sollte diese weg: Köper wollte die Halle abreißen lassen und die Fläche mit Wohneigentum bebauen. Mehrere Doppelhaushälften mit Garten schwebten ihm vor, sagt er.
Vorübergehend habe er die Waschanlage aber erst mal weiterlaufen lassen – und war überrascht: „Obwohl die Anlage schon sehr verrostet und ungepflegt war, sind viele gekommen“, so Köper. Darunter viele Stammkunden. Daher sei die Entscheidung gefallen: Die Waschstraße bleibt, muss aber schöner und moderner werden.
Seit Januar nun baut der Bochumer die Straße um. Der Container wurde renoviert, die Waschanlagentechnik ausgetauscht. „Auf Standard gebracht“, wie Köper es nennt. Unter anderem gibt es jetzt auch Polierwalzen und eine Unterbodenkonservierung mit Wachs. Eigentlich sollte Schaumkönig schon im März öffnen, aber bei den aktuellen Lieferengpässe sei das unmöglich gewesen. Selbst jetzt sei noch nicht alles da: Bei Technikteilen habe man sich behelfen können. „Auf die neuen Staubsauger warten wir aber immer noch“, sagt Köper.

Eigentlich wollte Köper schon im März eröffnen. Lieferengpässe machten ihm einen Strich durch seine Pläne. © Natascha Jaschinski
Vier Pflegeprogramme gibt es
Trotz aller Hürden: Von nun an stehen vier Waschprogramme zur Auswahl. Und hier zeigt sich, dass Köper nicht nur Immobilienmakler ist, sondern auch Marketing studiert hat: Passend zum Namen Schaumkönig sind auch die Titel einiger Pflegeprogramme royal. So heißt das Umfassendste und Teuerste: „das königliche Schaumbad“, ein anderes „Glanzbad“. Und Kunden, die sich eine „Royal Card“ zulegen, waschen immer zum Preis der Happy Hour.
Auf der Provinzialstraße sind in der Nähe einige Tankstellen – doch deren Angebot sei „keine Konkurrenz“, so Köper. Der große Schaumkönig-Vorteil sei: „Der Kunde muss nicht aussteigen, nichts selber machen.“ Außerdem sei die Anlage sehr fix: Ein, zwei Minuten dauert die Vorwäsche, danach ist das Auto noch vier Minuten in der Waschstraße.
Zweimal am Tag Happy Hour
- Die Waschstraße Schaumkönig soll offiziell am 1. Juli eröffnen. Dann auch mit starkem Rabatt auf das teuerste Waschprogramm: Statt für 24 Euro gibt es das königliche Schaumbad für 12 Euro.
- Aber auch jetzt schon kann gewaschen werden. Die Anlage hat jeden Tag zwischen 8.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Happy Hour ist von 8.30 bis 10 Uhr und von 17 bis 19 Uhr. Gutscheine, die bei der Schließung im Winter verteilt worden sind, sind weiterhin gültig, auch wenn sie mittlerweile abgelaufen sind.
- Inhaber Christoph Köper sucht noch Mitarbeiter in Teilzeit. Zukünftig soll es ein paar hundert Meter weiter auch noch eine Fahrzeugaufbereitung und -innenreinigung geben.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
