Energiewahnsinn

Warnung: Jeder dritte Dortmunder kann Gas- und Stromrechnung bald nicht mehr zahlen

Die Energiekrise spitzt sich zu: DEW nennt nun Zahlen, was die Dortmunder erwartet - die Prognosen sind dramatisch. Einen Hoffnungsschimmer gibt es noch. DEW selbst kann jedoch nicht eingreifen.

Dortmund

, 14.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Welche Belastungen aus der Energiekrise kommen auf Dortmunds Haushalte noch zu? Zu Jahresbeginn 2022 hatte DEW die Gaspreise in einem ersten Schritt erhöht. Anfang August 2022 folgte die nächste Preisrunde für tausende von Strom- und Gaskunden in der Grundversorgung. Genau für diese Kunden kündigt DEW aktuell die dritte Preisrunde innerhalb eines Jahres an. Ab Anfang November wird's nochmal deutlich teurer.

Gleichzeitig trifft es Ende November/Anfang Dezember 2022 auch jene Haushalte, die für ihre Gas- und Stromversorgung bislang „Fixverträge“ haben. Auch ihre Preise für Strom und Gas werden erhöht. Und ein Ende der Fahnenstange ist vorerst nicht in Sicht.

Das Problem ist klar: Wie etliche andere Versorger muss auch DEW die Energie zu horrenden Preisen einkaufen. Dabei waren die Preise an den Strombörsen bereits im Herbst 2021 in die Höhe geschnellt - der Überfall auf die Ukraine hat die Entwicklung zusätzlich beschleunigt. „Dabei ist erst ein Bruchteil der Kosten an die Haushalte weitergereicht worden“, gibt Guntram Pehlke, Vorstandschef der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) zu bedenken.

Kosten für Zwei-Personenhaushalt: von 2000 auf 5200 Euro?

Was das bedeuten könnte, hat DEW-Chefin Heike Heim vor Kurzem mit konkreten Zahlen im Energieausschuss von DSW21 deutlich gemacht:

Sollten der Bund bzw. die EU nicht schnellstens eine Lösung finden, könnte jeder dritte bis vierte Dortmunder Haushalt 2023 massive Probleme bekommen, seine Energierechnung zu bezahlen – oder sie vielleicht gar nicht mehr bezahlen können.

DEW liefe Gefahr, vorläufig auf Forderungen in Höhe von rund 10 Millionen Euro sitzen zu bleiben. Zum Vergleich: In der Regel belaufen sich die Zahlungsausfälle auf rund zwei Millionen Euro pro Jahr.

Was der Preisschub für die Dortmunder bedeutet? Das rechnete DEW-Chefin Heike Heim anhand eines Zwei-Personenhaushalts mit einem jährlichen Verbrauch von 12.000 Kilowattstunden Gas und 2.500 Kilowattstunden Strom in der Grundversorgung vor.

Die Zahlen sind alarmierend, wie aus der Runde berichtet wird. Demnach drohen die jährlichen Energiekosten von gut 2000 Euro Mitte 2021 auf 5.200 Euro im März 2023 nach oben zu schießen. Allein der Gaspreis würde sich innerhalb dieses Zeitraumes verdreifachen.

Gaspreis könnte sich bis März 2023 mehr als verdreifachen

Zum Vergleich: Noch Anfang August 2021 betrug der Gaspreis für besagten Zwei-Personenhaushalt 1070 Euro. Für Strom wurden 940 Euro im Jahr fällig. Macht gut 2000 Euro Energiekosten pro Jahr.

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Anfang August 2022 war der Gaspreis bereits auf 2000 Euro gestiegen – der für Strom auf 1160 Euro. Da lag der Zwei-Personenhaushalt bereits bei einer Jahresrechnung von 3150 Euro.

Bleiben staatliche Eingriffe in den Energiemarkt aus, würden alle bisherigen Preissprünge im März 2023 nochmals getoppt: Demnach schlüge allein die Gasrechnung mit 3800 Euro jährlich zu Buche – mehr als dreimal so viel wie 2021. Gleichzeitig steigt die Stromrechnung auf 1400 Euro.

Heißt unter dem Strich: Ein Zwei-Personenhaushalt mit mittlerem Verbrauch müsste 2023 mit Energiekosten von 5200 Euro rechnen.

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Energiekrise hat den Mittelstand erreicht

„Die Energiekrise hat den Mittelstand erreicht“, hieß es aus dem DSW21-Energieauschuss. Bund und EU müssten schnellstens eine Lösung finden, die einerseits verhindere, dass die Preise in voller Höhe auf die Haushalte abgewälzt würden – und die andererseits den örtlichen Versorgern mit ihren horrenden Beschaffungskosten helfe.

Sollten die staatlichen Eingriffe in den Energiemarkt ausbleiben, droht laut DSW21-Chef Pehlke ein düsteres Szenario: „Wir werden erleben, dass Menschen nur noch einen einzigen Raum heizen - und sie trotzdem ihre Rechnung nicht bezahlen können."

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