Die Gewerkschaft Verdi kündigt weitere Streiks für Dortmund an. Im laufenden Tarifstreit im öffentlichen Dienst sollen Beschäftigte im Gesundheitswesen am Donnerstag (6.3.) und Freitag (7.3.) ihre Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft hat bundesweit für Donnerstag zu einem Branchenstreiktag aufgerufen.
Verdi-Sekretärin Sabrina Kiwit teilt für Dortmund mit, dass die Beschäftigten am Klinikum Dortmund auch für Freitag aufgerufen sind, die Arbeit niederzulegen. Das schließe Tarif-Beschäftigte etwa im Bereich der Pflege sowie Auszubildende und Beschäftige der ServiceDo mit ein.
Ein Notdienst werde in den Krankenhäusern in Mitte und Nord gewährleistet, sagt Kiwit. Geplante Eingriffe, die verschoben werden können, würden hingegen nicht stattfinden. „Die medizinische Versorgung ist gesichert“, sagt Klinikumsprecher Matthias Lackmann. „Notfälle werden natürlich weiter behandelt. Nicht dringend notwendige OPs können aber verschoben werden.“
Streiks auch in Seniorenheimen
Auch in den Seniorenheimen soll mindestens am Freitag gestreikt werden. Ob sich noch weitere Branchen anschließen, entscheide sich im Laufe der Woche. „Zunächst einmal ist ein Branchenstreik im Gesundheitswesen geplant“, sagt Kiwit und weist auf die aktuellen und zukünftigen Probleme in der Branche hin. Sie zählt die Arbeitsbelastung und die Bezahlung auf.
Außerdem verschärfe sich der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren noch einmal zunehmend, da sich der demografische Wandel auch in der Branche bemerkbar mache und viele Beschäftigte in Rente gehen würden, sagt Kiwit.
Für den Freitag sei ab 10 Uhr eine Demonstration mit Beschäftigen aus dem Gesundheitswesen geplant. Sie soll an der Beurhausstraße starten und auf dem Friedensplatz in der City enden. Angedacht sei auch, über den Wall zu ziehen. Zur genauen Route befinde man sich aber noch in Abstimmung mit der Polizei, teilte die Gewerkschaftssekretärin mit.
Im Dortmunder Stadtteil Aplerbeck befinden sich die LWL Kliniken im Streik. Am Donnerstag findet von 9 bis 9.30 Uhr eine Demonstration zum Aplerbecker Markt statt, an der auch Beschäftigte der Seniorenheime teilnehmen.
Streik im Rettungsdienst?
Im bundesweiten Streikaufruf ist auch von einer Arbeitsniederlegung im Rettungsdienst die Rede. Feuerwehrsprecher Matthias Kleinhans sagt, ihm sei dazu für Dortmund bislang nichts bekannt.
„Bei der Feuerwehr sind Beamte im Rettungsdienst eingesetzt, wir dürfen nicht streiken und werden auf jeden Fall fahren“, sagt Kleinhans. Vonseiten der Organisationen, die zusätzlich im Rettungsdienst in Dortmund fahren, habe er noch keine Informationen. Er hofft am Dienstag nach Rosenmontag, Genaueres sagen zu können.
Am Dienstag werden bereits die städtischen Fabido-Kitas in Dortmund bestreikt. Dazu haben sowohl die Gewerkschaft Verdi als auch die kleinere Gewerkschaft Komba aufgerufen. Zusätzlich sollen weitere Beschäftigte der Stadtverwaltung ihre Arbeit niederlegen.
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.
Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.