Wall-Raser fahren Rennen mit Leihwagen - und überholen die Polizei
Illegales Autorennen
Sie haben „alles unternommen, um der Polizei aufzufallen“ und waren mit Leihwagen unterwegs. Ein Autorennen auf dem Dortmunder Wall wird für zwei Raser wohl ein teures Nachspiel haben.
Zwei Raser, „die alles unternommen haben, um der Polizei aufzufallen“, wie es Polizei-Pressesprecher Peter Bandermann formuliert, sind einer Streifenbesatzung am Montagabend ins Netz gegangen. Sie seien auf dem Wall in der Dortmunder Innenstadt überdeutlich „auf ein Rennen aus gewesen und sind es auch gefahren“, schildert er die ersten Ermittlungserkenntnisse. Gleich in mehrerlei Hinsicht wird das für die beiden Männer ein Nachspiel haben.
Die beiden Autofahrer aus Rheda-Wiederbrück waren am Montagabend (15.3.) um 22.45 Uhr auf dem Wall unterwegs - mit einem Golf GTI und einem Audi A4, beides Leihwagen. Dabei waren die beiden Fahrer, 23 und 28 Jahre alt, nicht darum bemüht, sonderlich unauffällig zu bleiben - es endete mit je zwei beschlagnahmten Autos, Führerscheinen und Smartphones.
Polizei überholt, dann Rennen gefahren
Zuerst fiel einem Streifenteam, das in einem Zivilfahrzeug unterwegs war, der Golf auf: „Dessen 23-jähriger Fahrer suchte mit allen zur Verfügung stehenden Fahrzeuglampen den Kontakt zur Außenwelt“, so der Polizeisprecher. Der 28-jährige Audi-Fahrer ging darauf ein, überholte dabei die Polizei und blieb neben dem Golf an einer Ampel stehen.
Zum „Rennstart“ ließen beide Fahrer demnach die Motoren aufheulen, beschleunigten stark, bremsten wieder ab, schlängelten sich mit gefährlich hohem Tempo durch den Verkehr. „Nach ersten Erkenntnissen fuhren sie ein Rennen, wo nur 30 km/h erlaubt sind“, so Bandermann.
An der Rheinischen Straße und am Ostwall beendete die Polizei das Rennen und stoppte die Fahrer. Der Audi, der Golf, die Führerscheine und die Mobiletelefone der Tatverdächtigen wurden beschlagnahmt, so Bandermann. Es bestehe der Verdacht, dass auf den Handys Videos von dem Rennen zu finden sind. Dies werde nun ausgewertet.
Ermittlungen wegen illegalem Autorennen
Beide Fahrzeuge wurden abgeschleppt, so der Polizeisprecher weiter. Der Audi-Fahrer habe angegeben an, nur ein wenig „gedrückt“ zu haben. Die Polizei ermittelt gegen beide Fahrer: Sie stehen unter dem Verdacht, an einem illegalen Rennen teilgenommen zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen empfindliche Geldstrafen.
Neben den möglichen juristischen Folgen kann das Rennen auch auf einer zweiten Ebene teuer für die beiden Autofahrer werden: Die beschlagnahmten Fahrzeuge stehen auf dem Gelände des Abschleppunternehmens. Ausgegeben werden sie nur an den Besitzer der Fahrzeuge - in diesem Fall die Leihwagenfirma, die zudem per Schreiben über den Polizeieinsatz informiert wird.
Gut möglich, dass durch die Rückführung der Autos und die dem Verleiher entstehenden Verwaltungskosten weitere Gebühren auf die beiden Männer zukommen.