Neue Schilder in der „Boxengasse“ am Wall in Dortmund Sie sollen Raser und Poser fernhalten

Neue Schilder in der der „Boxengasse“ sollen Raser und Poser fernhalten
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Im Schilderwald entlang des Walls in der Dortmunder Innenstadt fallen „die Neuen“ zunächst nicht groß auf. Aber seit Kurzem stehen an einem Teil des Ostwalls neue Verkehrszeichen, die einiges verändern sollen.

Halteverbotsschilder für die Zeit zwischen 21 und 5 Uhr sind auf mehreren Hundert Metern aufgestellt worden. Damit wird ein Anliegen von Anwohnerinnen und Anwohnern erhört, das die Politik im vergangenen Oktober an die Verwaltung weitergegeben hatte.

Stress auf Parkstreifen am Wall

Das Ziel: Die „Poser- und Raserszene“ soll auf Höhe des Geländes von Käthe-Kollwitz-Gymnasium und Stadtgymnasium einen ihrer wichtigsten Treffpunkte verlieren. Die von der Szene selbst als „Boxengasse“ titulierten Parkboxen werden als Ausgangspunkt genutzt, um von dort auf die Wall-Runde zu starten.

Ein knappes Dreivierteljahr nach dem Beschluss stehen die Schilder. „Es gab zuletzt schon Anfragen, wann die Schilder kommen würden“, sagt Reinhard Frank, Sprecher der CDU-Ratsfraktion, die den Antrag im Oktober eingebracht hatte.

In dem Antrag im Ausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Grün hieß es: „Gerade der Parkraum am Stadt- und Käthe-Kollwitz-Gymnasium wird für die Raser- und Poserszene genutzt, um dort Automotoren in den Abend- und Nachtstunden aufheulen und Reifen quietschen zu lassen. Leidtragende sind am Ende die Bewohner am Ostwall, die oft auch durch das laute und permanente Hupkonzert keine Nachtruhe finden.“

Ab jetzt droht ein Bußgeld

Durch die neuen Schilder ist das Abstellen der Fahrzeuge nach 21 Uhr in diesem Bereich eine Ordnungswidrigkeit. Dies kann Bußgelder bis zu 70 Euro nach sich ziehen. Ausgenommen von der Regelung sind Fahrzeuge mit Anwohnerparkausweisen für den Bereich „City“.

„Jetzt ist es an der Verwaltung, das zu vollziehen“, sagt Reinhard Frank.

Stadtsprecher Christian Schön bestätigt den Vorgang auf Anfrage. Er kündigt an: „Diese Zone wird noch auf den gesamten Abschnitt ,Boxengasse´ am Ostwall ausgedehnt.“

Grundlage seien Beschwerden aus der Anwohnerschaft gewesen. „Die Beschwerdelage und die Rückmeldungen/Erfahrungen von Polizei und Ordnungsamt werden auch weiter ausschlaggebend sein für Maßnahmen, die die Straßenverkehrsbehörde im Tiefbauamt einleitet“, sagt Schön.

Die Regelung schließt sich an eine ganze Reihe weiterer Dinge an, die im Zusammenhang mit den Treffen der autoaffinen Szene auf dem Wall stehen. Dazu gehören etwa die Tempo-30-Regelung zwischen 21 und 5 Uhr und die Installation mehrere Blitzer entlang des Innenstadt-Rings.

Parallel dazu gibt es immer wieder Kontrollaktionen der Polizei - zuletzt etwa in mehreren Dortmunder Außenbezirken, wo sich bis zu 1000 Personen an einem Wochenende trafen.

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