Auch in der zu Samstag (24.4.) hatten Stadt und Polizei Kontrollstellen am Ostwall in Dortmund eingerichtet, um gegen die illegale Tuner-, Poser- und Raser-Szene vorzugehen.

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Raser-Szene: Gerade entsteht ein neues Problem

rnWall-Szene

Wie sieht es aktuell um die illegale Szene der Raser, Poser und Tuner in Dortmund aus? Haben Lockdown und Ausgangssperre sie ausgebremst? Die Stadt informierte über den aktuellen Stand.

Dortmund

, 12.05.2021, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Normalerweise stehen die Mitarbeiter der städtischen Verkehrsüberwachung vor allem vor den Schulen, um dort ein Auge auf die Sicherheit zu haben. Doch in Zeiten von Homeschooling fiel diese Kontrollaufgabe weitestgehend weg. Deshalb unterstützten diese Mitarbeiter vom 21. Januar bis 24. April die Schwerpunktkontrollen gegen die illegale Raser-, Poser- und Tunerszene freitag- und samstagabends in der „Boxengasse“ auf dem Wall.

Diesen Einsatz bezeichnete Dortmunds Rechtsdezernent Norbert Dahmen nun im Bürgerdienste-Ausschuss des Rates als „vollen Erfolg“. Die auf dem Wall gefahrenen Geschwindigkeiten hätten sich verändert, wenn es auch in den drei Monaten 45 Tempoverstöße mit mehr als 30 Kilometern pro Stunde über dem Limit gab. Bekanntlich herrscht zurzeit auf dem Wall zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens Tempo 30.

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Unter den Temposündern seien auch häufiger Raser mit deutlich über 80 km/h unterwegs gewesen, sagte Dahme: „In einer Innerortsbebauung geht das gar nicht.“ Trauriger Rekord: 117 km/h.

Rechtsamt zieht die krassen Fälle vor

Das Rechtsamt verfolge die Geschwindigkeitsüberschreitungen konsequent, betonte Dahmen. Die besonders krassen Fälle ziehe das Rechtsamt vor. Solche Autofahrer müssten lernen, „dass der Führerschein auch mal in den Lockdown geht“, so der Rechtsdezernent.

Schützenhilfe bekamen Stadt und Polizei bei ihrem Kampf gegen die Raser, Tuner und Poser auch von der verhängten Ausgangssperre ab 22 Uhr – ein Problem für die Szene, so Ordnungsamtschefin Beate Siekmann, da diese Leute früher erst in den späten Abendstunden auf der Straße und am Straßenrand richtig loslegten.

Verlagerung an den Phoenix-See

Die Wall-Anwohner können zwar jetzt laut Dahmen auch bei offenem Fenster wieder einigermaßen schlafen, dafür hat sich das Tuner- und Poser-Problem aber noch mehr nach Hörde an den Phoenix-See verlagert. Dr. Thomas Reinbold (FDP/Bürgerliste) berichtete im Ausschuss, dass die Szene dort an den Wochenenden bereits um 16 oder 17 Uhr loslege.

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Dahmen konnte das nach Erfahrungen mit Kontrollen am vergangenen Wochenende bestätigen: „Wir haben als Stadt aber nicht das Recht, Autos anzuhalten“, erläuterte der Rechtsdezernent. Doch durch den kurzen Draht zwischen Stadt und Polizei werde man das kurzfristig unter Kontrolle bringen. Dahmen: „Da sind wir am Ball.“