Prunkstück aus alten O&K-Zeiten: 16 Tonnen wiegt der Bagger, den Mitstreiter Franz-Josef Kitowski auf dem Hof der Firma Gehrken zwischenlagert.

Prunkstück aus alten O&K-Zeiten: 16 Tonnen wiegt der Bagger, den Mitstreiter Franz-Josef Kitowski auf dem Hof der Firma Gehrken zwischenlagert. © Schaper

Vorbild Helikopter an der A1: Wird Hügel an der B1 Standort fürs Bagger-Denkmal?

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Der Moderator Uwe Kisker, Ex-Beschäftigter von Orenstein & Koppel, will Dortmund zu einem Bagger-Denkmal verhelfen. Den Hydraulikbagger hat er inzwischen gesichert. So geht es nun weiter.

Dortmund

, 15.07.2022, 18:41 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zurzeit steht er auf dem Hof der Firma Gehrken in Eving, der rote RH5. 1961 im damaligen Werk von Orenstein & Koppel (O&K) in Dorstfeld erbaut, haben Uwe Kisker und seine Helfer den Hydraulikbagger per Tieflader dorthin transportiert. Kisker als Ex-Beschäftigter von Orenstein & Koppel ist auf die Idee gekommen, den Bagger in Erinnerung an O&K als Denkmal in Dorstfeld zu etablieren.

Als erste Adresse kommt für Kisker und seine Mitstreiter der Hügel an der B1-Abfahrt Do-Barop infrage. Getreu dem Vorbild des Helikopters an der Autobahn A1 nahe dem Kamener Kreuz. „Den sieht jeder und es spricht auch jeder drüber“, sagte Kisker bei einer Info-Veranstaltung mit Helfern und Interessierten im Biergarten der Gaststätte Parkhaus Wortmann in Eving.

Genau das wünscht er sich auch für Dorstfeld - in Erinnerung an die alten Zeiten, als es O&K noch gab.

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Rund 50 Besucher waren gekommen, darunter auch „Ehemalige“, die bis zur Schließung des Dorstfelder Werks im Sommer 2021 dabei waren. Ihrem letzten Arbeitgeber Caterpillar, der das Werk schließlich abgewickelt hat, weinen sie keine Träne nach. Dafür umso mehr den Zeiten von O&K, die Kisker und seine Mitstreiter ein ums andere Mal hochleben ließen.

"Warum nehmen wir nicht Caterpillar in die Pflicht?"

Caterpillar habe nichts für diese Stadt getan, schimpfte Ex-Beschäftigter Dirk in der Beck. Es sei früh zu erkennen gewesen, dass der US-Konzern kein Interesse gehabt habe, den Standort in Dorstfeld zu sichern. „Warum nehmen wir nicht Caterpillar in die Pflicht, uns bei dem Projekt zu helfen?“, schlug in der Beck vor – und erntete prompten Applaus. Denn auf Hilfe sind die Verfechter des Bagger-Denkmals angewiesen.

Der Bagger ist gesichert. Gut. Aber wie geht es weiter? Mit Freude nahm Kisker, der die per Livestream übertragene Veranstaltung moderierte, den Vorschlag von Franz-Josef Kitowski entgegen: Kitowski, Geschäftsführer der Straßen- und Tiefbaufirma Gehrken, bot an, sich nach weiteren Helfern umzuschauen, die das Gerät mit frischer Farbe versehen und technisch auf Vordermann bringen.

Uwe Kisker (5. v.l.), ist der Ideengeber für das Bagger-Denkmal und durfte sich bei der Info-Veranstaltung über zahlreiche Mitstreiter freuen.

Uwe Kisker (5. v.l.), ist der Ideengeber für das Bagger-Denkmal und durfte sich bei der Info-Veranstaltung über zahlreiche Mitstreiter freuen. © Schaper

Auch Politiker wollen Kisker auf seinem Weg unterstützen. Ralf Stoltze, SPD-Landtagsabgeordneter, sicherte beispielsweise zu, er werde „weiter bei der Autobahn GmbH des Bundes anrufen“, falls sich in der Standortfrage nichts bewege.

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Bald erste Gespräche mit der Autobahn GmbH?

Denn bei der Autobahn GmbH liegt auch liegt die Zuständigkeit für das ausgeguckte Plätzchen auf dem Hügel an der B1-Abfahrt. Das durften Kisker & Co bereits einem ersten Antwortschreiben von Straßen.NRW entnehmen. Immerhin wird ihnen darin angeboten, gemeinsam mit der Autobahnmeisterei zu klären, ob die B1-Abfahrt tatsächlich infrage komme – und welche Rahmenbedingungen vorab zu klären seien.

Bauen kann Kisker auch auf die Unterstützung der Bezirksvertreter aus der westlichen Innenstadt: Sie haben die Stadtverwaltung bereits vor Monaten beauftragt, sich der Sache anzunehmen. „Ich hoffe, dass wir den Standort an der B1 bekommen“, sagte Bezirksbürgermeister Friedrich Fuß (Grüne) bei der Info-Veranstaltung. Für die spätere Pflege des Bagger-Denkmals wiederum deutete Stoltze finanzielle Unterstützung von der „Stiftung Denkmalpflege“ an. „Vielleicht lassen sich dort Gelder akquirieren."

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Kisker und seine Mitstreiter ahnen, dass der Weg bis zur B1-Abfahrt im übertragenen Sinn etwas länger werden könnte. Sollte der Standort aus triftigen Gründen nicht infrage kommen, wollen Kisker und Helfer ausloten, ob das Umfeld der DASA einen Platz böte. Und wenn alle Stricke reißen, kann sich Kisker gut vorstellen, auf das Angebot von OB Westphal zurückzugreifen. Er soll den Bagger-Freunden ebenfalls Unterstützung angeboten haben. Sein Traum wäre, so Kisker, „dass wir im Frühjahr 2023 das Bagger-Denkmal mit einer Party einweihen.“