
© Foto: Beate Dönnewald
Vorbei an Huckardes Industrie-Geschichte und einem kuriosen Museum
Spazierwege in Dortmund
Für diese Tour muss man Zeit mitbringen. Denn am Wegesrand gibt es viel zu entdecken und zu bestaunen.
Will man die populärsten Sehenswürdigkeiten der Industrie-Geschichte im Stadtbezirk Huckarde auf einer Route zusammenfassen, ergibt sich kein Rundweg, sondern ein Marsch von Kirchlinde über Rahm und Huckarde bis nach Deusen.
Der Weg ist anspruchsvoll, und will man sich Zeit für die Sehenswürdigkeiten nehmen, kann er auch mehrere Stunden dauern. Für Kinder ist der Spazierweg deshalb nichts.
Erreichbarkeit
Und auch Autofahrer sollten diesmal auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen. Die Route beginnt an der Bushaltestelle Wasserstraße in Kirchlinde. Den Startpunkt erreicht man mit den Buslinien 461, 462 und 469. Später in Deusen kann man an der Haltestelle „Deusen“ die Linien 410 oder 475 für den Rückweg nehmen.
Der Weg
Zunächst geht es die Wasserstraße hinunter, vorbei an historischen Bauernhöfen in das alte Kirchlinde. Die Egilmar- und Macharius-Straße lenken den Spaziergänger dann zur kleinen, versteckten Fußgänger-Brücke über die A45. Auf der anderen Seite liegt das dicht bebaute, aber grüne und ruhige Jungferntal.
Entlang der Jungferntalstraße erreicht man den Rahmer Wald, den man in Huckarde an der Westhusener-Straße wieder verlässt.

Wenn man die Veranstaltungen im Karl-Exius-Haus in seine Routenplanung einbaut, kann dort eine erste Pause einlegen. © Stephan Schuetze
Rechts liegt das Karl-Exius-Haus. Vor allem am Wochenende gibt es dort vormittags wie nachmittags viele gesellige Veranstaltungen. Die kann man prima in die Wander-Planung einbauen, um eine erste unterhaltsame Rast zu machen.
Über Mamertus- und Aspeystraße kommt man auf die andere Seite der Bahnstrecke, die Huckarde durchschneidet, und befindet sich auch schon im Gustav-Heinemann-Park. An die Ziegelei, die dort bis 1924 stand, erinnern heute nur noch Info-Tafeln.
Besondere Stationen
Entlang der Oberfeldstraße kommt man schließlich zur Straße Hülshoff. Dort drängeln sich die Sehenswürdigkeiten dicht aufeinander. Das „Binarium - Deutsches Museum der digitalen Kultur“ erlaubt tiefe Einblicke in die Entwicklung der Personal-Computer und der Spiele-Konsolen. Das Café „Netzwerk“ ist eine weitere Gelegenheit für eine Pause.

Das Café Netzwerk im Binarium ist eine willkommene Einkehrmöglichkeit. Das Binarium selbst zeigt eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Computer und Spiele-Konsolen. Dazu muss man aber Zeit mitbringen. © Tilman Abegg
Das Binarium und das benachbarte Industrie-Denkmal Kokerei Hansa sind die Zeitfresser dieser Route. Hier kann man beim Schauen, Ausprobieren und Fotografieren das Wandern vergessen.
Der weitere Weg über die Lindberghstraße ist zunächst nicht besonders reizvoll, doch man kommt schnell zur Emscher. Dort folgt man dem Weg entlang des Deusenberges, dessen Vergangenheit als Mülldeponie von der Natur mittlerweile komplett verborgen wird. Nebenbei ist der Deusenberg einer der besten Aussichtspunkte Dortmunds. Ein „Aufstieg“ lohnt sich.
Außerdem geht man hier entlang des bislang gelungensten Teils der Renaturierung der Emscher. Hier ist die Emscher bereits wieder ein echter Fluss. Wenn man die Emscher überquert, ist man bereits in Deusen. Dann geht es nur noch den Ährenweg und den Halmweg hoch zur Haltestelle und man kann sich auf den Rückweg machen.
SERIE „SPAZIERWEGE IN DORTMUND“
Nicht nur in den Bergen macht das Wandern Spaß. Auch in Dortmund gibt es schöne Strecken zum Spazierengehen. In unserer neuen Serie „Spazierwege in Dortmund“ stellen wir Ihnen einige Routen vor. Dabei hilft uns maßgeblich der Sauerländische Gebirgsverein (SGV). Wir zeigen Ihnen längere und kürzere, anspruchsvolle und weniger anstrengende Wege. Die interaktive Karte im Artikel zeigt die Route im Detail und kann mit wenigen Klicks heruntergeladen werden. So können Sie auch offline bequem der Strecke folgen.Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
