
© Jörg Bauerfeld
Müll und Uringestank: Nur 500 Meter vom Phoenix-See verkommt ein Platz
Umweltverschmutzung in Dortmund
Es stinkt zum Himmel: Die Fläche zwischen Piepenstockplatz und Bahnlinie im Hörder Zentrum ist in einem schlimmen Zustand. Grund ist auch ein illegal aufgestellter Container.
Es scheint fast so, als ob ein Stadtteil vor Dreck, Müll und Wildpinklern kapitulieren würde. „Diese Ecke ist schlimm und zieht einen ganzen Stadtteil mit runter“, sagt Stefan Drewes. Der Malermeister hat am Piepenstockplatz seine Werkstatt und bekommt hautnah mit, was dort alles so passiert.
Es geht dabei um eine, sagen wir, Mischfläche zwischen dem Piepenstockplatz und der Bahnlinie. Die liegt direkt am Piepenstocktunnel, der seine eigene „Dreckgeschichte“ hat.

Der Hausmüll, der neben den Container geschmissen wurde, stinkt zum Himmel. © Jörg Bauerfeld
Auf dieser Mischfläche steht neben einem Stromkasten auch ein Altkleidercontainer. Wer diesen dort aufgestellt hat, ist nicht erkenntlich. Laut Drewes ist dieser Container einer der Gründe, warum sich immer wieder an dieser Stelle der Müll sammelt. „Ich habe den Eindruck, dass hier vor dem Dreck kapituliert wird“, meint Drewes.
Erbärmlicher Geruch
Es stinkt erbärmlich auf dem Grundstück an der Bahnlinie, das scheinbar für einige Bürger als Müllkippe genutzt wird. Fliegen sitzen auf aufgerissenen Mülltüten. Der Gestank nach Hausmüll vermischt sich mit Urin.
Mehrmals habe Drewes schon die Dreckpetzen-App der EDG über den Zustand informiert. Scheinbar ist er nicht der einzige, der das getan hat. So ist der letzte Eintrag vom 13. Juli 2020. Auch hier wird schon von illegalem Müll und dem besagten Container gesprochen.

Laut Stadt sollte der illegale Container schon lange entfernt sein. © Jörg Bauerfeld
Die EDG hat die Beschwerde direkt an das Grünflächenamt der Stadt Dortmund weitergeleitet - und Mitarbeiter müssen wohl auch vor Ort gewesen sein. Denn an dem besagten Container pappt ein großes rotes Schild der Stadt Dortmund. Es lege eine unerlaubte Sondernutzung vor und der Container müsse bis zum 31.7.2020 entfernt werden.
Container steht noch
Der Aufkleber scheint dem Container-Eigentümer wohl egal zu sein, denn er steht immer noch am Ausgang des Piepenstocktunnels. Auch die Stadt hat ihre schriftliche Drohung, den Container kostenpflichtig entfernen zu lassen, noch nicht wahr gemacht - so der Stand am 19. August.
Hördes Bezirksbürgermeister Sascha Hillgeris (SPD) reagierte überrascht auf die Zustände rund um den Piepenstockplatz. „Ich werde mich jetzt persönlich drum kümmern. Das scheint ja schon gesundheitsgefährdend zu sein“, so Hillgeris, dem auch der Zustand des Piepenstocktunnels ein Dorn im Auge ist.

Der Stromkasten steht nur wenige Meter vom Container entfernt. Auch hier ist alles vermüllt. © Jörg Bauerfeld
Denn hier ist schon lange nicht mehr gefegt worden und Pflanzen stehen kniehoch auf den Treppen. Hier ist im Übrigen die Deutsche Bahn für die Sauberkeit zuständig.
„Das konterkariert ja alle Bemühungen unsererseits, den Angstraum Tunnel schöner zu gestalten“, so Hillgeris.
Ende Oktober 2019 hatten Schüler den Tunnel farbig gestaltet. Auch der Piepenstockplatz selbst wurde aufgehübscht - doch daneben stapelt sich jetzt der Müll.
Eine Anfrage bei der Stadt Dortmund zu dem Thema läuft.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
