Vonovia-Mieterin hat seit vier Wochen keine Heizung

Dreißig Wohnungen betroffen

Gabriele Fuhr muss in ihrer Wohnung eine Fleecejacke tragen. Seit vier Wochen ist ihre Heizung im Vonovia-Haus aus. Damit ist sie in diesem Herbst wohl kein Einzelfall. Oder doch?

Kirchlinde

, 23.11.2017, 02:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
30 Parteien wohnen im Vonovia-Haus am Steinfurtweg 41. Alle haben zur Zeit keine Heizung.

30 Parteien wohnen im Vonovia-Haus am Steinfurtweg 41. Alle haben zur Zeit keine Heizung. © Bastian Pietsch

Am kältesten Tag waren es in Gabriele Fuhrs Wohnung 11,9 Grad. Fast täglich misst sie mittlerweile die Temperatur. Am 21. Oktober wurde in ihrer Wohnung im Vonovia-Haus am Steinfurtweg 41 die Heizung abgestellt. Alle 30 Wohnungen in dem Gebäude blieben seit dem kalt.

Da muss man als Mieterin wohl kreativ werden. Gabriele Fuhr hat sich zum Beispiel einen Heizlüfter aufgestellt. Tagsüber im Wohnzimmer, nachts im Schlafzimmer, morgens im Bad. Vonovia habe ihr auch angeboten, zwei kleinere Lüfter zu stellen – Stromkosten inklusive. Das wollte sie als Lösung aber nicht einfach hinnehmen und hat sich lieber selbst gekümmert.

Enkelin ist traurig

„Ich kann noch froh sein“, sagt sie. „Als ich vor zwei Jahren hier eingezogen bin, habe ich neue Fenster bekommen. Ein Nachbar hat noch die alten, da steht das Wasser dran und er muss alles mit Handtüchern abdecken.“ Feuchtigkeit und Kälte in der Wohnung, darüber freut sich auch die Bausubstanz.

In den Herbstferien wollte Gabriele Fuhr eigentlich ihre Enkelin zu Besuch haben. Das hat sie aber wegen der Kälte in ihrer Wohnung abgesagt. „Sie war traurig, aber ich hab‘ gesagt: Du willst ja auch nicht bei Oma in der kalten Wohnung sitzen.“ Gabriele Fuhr selbst hat bereits einige Tage bei ihren Kindern verbracht. Ihre Wäsche macht sie auch dort. In ihrer Wohnung trocknet sie nicht.

Ursache ein Rohrbruch

Bei Vonovia kenne man sie inzwischen, erzählt Frau Fuhr. „Fast jeden zweiten Tag habe ich da angerufen.“ Ein paar Mal schon seien auch Monteure im Haus gewesen. Angeblich, berichtet Gabriele Fuhr, gäbe es in der ersten Etage einen Rohrbruch. Der Estrich müsse aufgestemmt werden. Dann erst könne die Heizung wieder in Betrieb genommen werden.

Gabriele Fuhr hat sich warm eingepackt.

Gabriele Fuhr hat sich warm eingepackt. © Bastian Pietsch

Sie weiß das alles vom Hörensagen. Ihr selbst habe ein Vertreter von Vonovia mal gesagt, dass sie nicht die einzige mit diesem Problem sei. In der Heizsaison, so berichtet Frau Fuhr von dem Gespräch, falle schon mal was aus.

„Vorübergehendes Abschalten“


Das kann Vonovia nicht bestätigen. „Unsere Heizungsanlagen befinden sich in einem sehr guten Zustand“, erklärt Sprecherin Jana Kaminski auf unsere schriftliche Anfrage. „Sie werden regelmäßig gewartet.“

Jana Kaminski bestätigt den Rohrbruch unter dem Estrich in der ersten Etage. „Wir haben sofort gehandelt. Leider war das vorübergehende Abschalten eines Teils der Heizanlage notwendig“, schreibt sie. „Alle notwendigen Reparaturarbeiten sind bereits beauftragt. Sie werden direkt ausgeführt, sobald die Mieter der entsprechenden Wohnung in eine Ersatzwohnung gezogen sind.“ Diese sei bereits gefunden. Gestern sei der Umzug geplant worden.

Gespräch mit Kunden suchen

Auf Nachfrage erklärt sie, dass erst alle Wohnungen hätten begangen werden müssen, um das Leck zu finden. Die betroffenen Mieter würden eine Entschädigung erhalten. Die Höhe mochte Jana Kaminski nicht beziffern. Ebenso konnte sie keine Angabe darüber machen, wann das Haus wieder beheizt werde. „Was ich auf jeden Fall veranlassen werde, ist, dass die Leute vor Ort das Gespräch mit den Kunden suchen.“

„Ich bin eigentlich eine geduldige Frau“, sagt Gabriele Fuhr. „Aber bei vier Wochen in einer ungeheizten Wohnung, da darf man sich schon mal aufregen.“

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