Mieterin ist nach Wasserschaden doppelt in Sorge

Ärger mit Vonovia

Melanie Glodde wohnt in Huckarde und ist Vonovia-Mieterin. Nach einem Wasserschaden im Keller ist die Auszubildende nicht nur verärgert, sondern auch in Sorge. Denn sie befürchtet, dass ihr Haus bald abgerissen werden könnte.

HUCKARDE

von Uwe von Schirp

, 25.10.2017, 02:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
In einer Gemeinschaftsaktion hat Melanie Glodde mit ihrer Familie und Freunden die nach dem Wasserschaden stinkenden Kleidungsstücke in den Vorgarten geschafft.

In einer Gemeinschaftsaktion hat Melanie Glodde mit ihrer Familie und Freunden die nach dem Wasserschaden stinkenden Kleidungsstücke in den Vorgarten geschafft. © Uwe von Schirp

Melanie Glodde steht vor einem Haufen stinkender Lumpen im Vorgarten der Basenachstraße 10 in Huckarde. „Die Kleidung und Elektrogeräte sind das eine. Erinnerungen kann man nicht ersetzen“, sagt sie traurig. Denn im Keller lagerten nicht nur vorübergehend Kleidungsstücke, sondern auch persönliche Erinnerungsstücke der Familie.

„Wir bedauern, dass unsere Mieter diese Unannehmlichkeiten haben“, schreibt die Wohnungsgesellschaft Vonovia auf unsere Anfrage. „Wir haben versucht, so schnell wie möglich zu reagieren und den Schaden zu beheben.“ Aus Sicht von Melanie Glodde hat das viel zu lange gedauert.

Die Chronologie des Wasserschadens: Um 5.45 Uhr bemerkt Melanie Gloddes Mutter ein lautes Rauschen unter der Erdgeschosswohnung. Ein Blick in den Keller bestätigt: Unter der Stahltür des Heizungsraums dringt Wasser hervor. Sie ruft den Reparaturservice an. Die Auskunft: Es könne eine halbe Stunde dauern. Beim zweiten Anruf, eine Stunde später, die gleiche Antwort, erzählt Melanie Glodde. Beim dritten Anruf habe der Mitarbeiter an der Hotline erklärt, die Monteure arbeiteten einen Notfall nach dem anderen ab.

Schwall flutet Keller



Schließlich kommt die ersehnte Hilfe. Nach Melanie Gloddes Aussage ist es mittlerweile 8.30 Uhr – nach Auskunft der Vonovia-Pressestelle war der Techniker „bereits 7.30 Uhr vor Ort“. So stehe es im Protokoll, erklärt Bettina Benner auf Nachfrage.

Der Monteur öffnet die Stahltür. Mit einem großen Schwall flutet das gestaute Wasser den Keller. „Wir haben noch versucht, alle Türen zu Abflüssen zu öffnen“, erzählt Melanie Glodde. Es nutzt nichts. Ihr Kellerraum steht vorübergehend unter Wasser.

Ursache des Schadens sei ein gebrochenes Ventil, erfährt Glodde vom Monteur, der auch einen verschmorten Schalter ausgetauscht habe. Melanie Glodde wundert das nicht. Sie erzählt von zögerlichen Reparaturen an einer kaputten Toilette und Heizkörpern, von Fenstern, durch die es ziehe. „Es gibt schon länger das Gerücht, dass das Haus und die beiden Nachbarhäuser abgerissen werden sollen.“ Alle anderen Häuser im Quartier sind bereits oder werden gerade saniert.

Vonovia will Abriss weder bestätigen noch dementieren

Melanie Glodde sorgt sich um bezahlbaren Wohnraum, wenn ein Umzug notwendig wird. Ihre Ausbildungsstelle zur Einzelhandelskauffrau läuft über eine Fördermaßnahme. Die 21-Jährige bewohnt die Wohnung zusammen mit ihrer kranken Mutter und ihrer Schwester, die eine geistige Behinderung hat.

Bettina Benner will die Abriss-Gerüchte weder bestätigen noch dementieren. „Wir sind gerade in der zeitlichen Abstimmung und Planung des weiteren Vorgehens“, schreibt die Sprecherin. Und auf Nachfrage: „Ende des Jahres kann ich Genaueres sagen.“

Vonovia sei eine ganzheitliche Quartierentwicklung wichtig. Auf konkrete Fragen über wirtschaftliche Hintergründe von Kündigungsfristen und zu einer transparenten Informationspolitik gegenüber der Familie in ihrer besonderen Situation antwortet Bettina Benner: „Eine offene Kommunikation mit unseren Mietern ist uns sehr wichtig, und wir versuchen immer, auf Wünsche unserer Kunden zu reagieren.“ Ferner: „Wir wollen, dass sich unsere Mieter in ihren Wohnungen wohlfühlen und möglichst lange in ihren Wohnungen wohnen bleiben können.“

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