
© Irene Steiner
Tiefgaragen sind bald zu: Westerfildern droht ein Parkchaos
Vonovia-Großsiedlung Westerfilde
Eine weitere Sanierung steht in der Vonovia-Großsiedlung Westerfilde an: Bis zum Jahresende sollen die Tiefgaragen an Kiepeweg und Speckestraße saniert werden. Und wo bleiben die Autos?
Keine Frage, die Tiefgaragen unter den Mehrfamilienhäusern an Kiepeweg und Speckestraße sind in die Jahre gekommen. Wenn sich die Tore öffnen, dann gibt die Einfahrt den Blick frei auf viele Garagentore, alle schon lange nicht gestrichen. Schmutzige Wände, schummeriges Licht, dreckige Decken: Wohl und sicher fühlen kann man sich hier nicht. Allerdings: Die Mieter können ihre Autos in Einzelgaragen stellen und einschließen.
Bei starkem Regen regnet es rein
Aber nicht immer sind die Autos dort auch vor den Unbilden der Witterung geschützt, in der Garage am Kiepeweg jedenfalls nicht. „Wenn es hier stark regnet, dann läuft das Wasser im hinteren Bereich durch die Decke, da ist wohl die Drainage kaputt“, sagt Monika Hohmann vom Mieterbeirat.
Reicht die Sanierung der Abläufe?
Darauf geht die Vonovia bei ihren Sanierungsplänen insofern ein, als in der Liste der geplanten Arbeiten auch die Sanierung und Überarbeitung der Abläufe steht. „Wir kümmern uns natürlich dabei um das, was kaputt ist“, betont Bettina Benner von der Vonovia. Nach Einschätzung des Wohnungsunternehmens werden mit der Reinigung und Überarbeitung der Abläufe die Überschwemmungsprobleme bei starkem Regen der Vergangenheit angehören.
Neue Tore, neue Türen
Weitere Maßnahmen der anstehenden Sanierung sind die Beschichtung und – falls notwendig – der Ersatz der Garagentore. Die Fahrbahndecken sollen teilweise erneuert werden, die Ein- und Ausgangstüren und -Tore ebenfalls. Und mehr und besseres Licht soll es auch geben. Zu guter Letzt wird auch hier der Außenanstrich erneuert und wird dann zu den sanierten Fassaden der Mehrfamilienhäuser passen.
Erhöhter Parkdruck
Rund vier Monate werden die Baumaßnahmen dauern, als Baubeginn wurde den Mietern der 15. August angekündigt. „Wir möchten vor dem Winter fertig sein, damit die Tiefgaragenplätze den Mietern im Winter wieder zur Verfügung stehen“, sagt Vonovia-Sprecherin Bettina Benner. Doch diese vier Monate werden nicht ohne Folgen für die Parksituation vor Ort sein. Im Kiepeweg fallen 50 Stellplätze weg, in der Speckestraße 87. Also 137 Autos, die in den nächsten vier Monaten auf den Parkstreifen und Parkplätzen zwischen den Häusern Platz finden sollen. „Das geht gar nicht“, sagt Monika Hohmann. Zumal viele Mieter auch mit einem Sprinter unterwegs sind, unter anderem als mobile Schrottaufkäufer.

Schon jetzt scheuen sich manche Mieter oder Besucher nicht, einfach halb auf den Grünflächen zu parken. © Irene Steiner
Mit Blick auf die draußen parkenden Autos muss man ihr Recht geben. Denn schon jetzt wird halb auf den Grünflächen geparkt. Zudem gehen durch die Arbeiten an den Außenanlagen der Großsiedlung weitere Stellplätze verloren, denn auf dem einen oder anderen Parkplatz lagert Baumaterial. Es droht also in Westerfilde ein Parkchaos.

Auf manchen Parkplätzen muss zurzeit auch Baumaterial für die Neugestaltung der Außenanlagen gelagert werden. © Irene Steiner
Alle Probleme löst ein neuer Anstrich nicht
Aber auch wenn es nach der Sanierung in den Tiefgaragen heller und freundlicher ist: Monika Hohmann weiß, dass die Tiefgaragen nicht nur von den Mietern betreten oder befahren werden, die hier eine Garage haben. Immer wieder hat sie gesehen, dass sich dort Gruppen zum Feiern und Trinken trafen, auch Obdachlose, die einen trockenen Platz für die Nacht suchten, hat sie dort schon angetroffen. „Das kann ich gut verstehen“, sagt sie, aber gegen Vandalismus und Gleichgültigkeit der Mitbewohner, die ihren Müll aus dem Fenster schmeißen oder nicht verhindern, dass Kinder an den neu gedämmten Fassaden prockeln, dagegen geht sie an. Mit persönlichen Folgen: Da fliegt schon mal eine Colaflasche aus einem fahrenden Auto in ihre Richtung und ihr Hund hat schon mal ein Feuerzeug abbekommen. Kümmern will sie sich trotzdem. Und gegen Missstände angehen. Beim Vermieter Vonovia, aber eben auch bei den Mitmietern.