Vier Gründe für Herbstwanderungen im Dortmunder Nordosten Tipps von der Expertin

Vier Gründe für Herbstwanderungen im Dortmunder Nordosten
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Von den Haltestellen Grävingholz und Waldesruh (U 41) sind es nur ein paar Meter bis zu den Wanderwegen. Hier treffen wir an einem herbstlichen Morgen Claudia Balke vom Projekt „nordwärts“, eine Koordinierungsstelle der Stadt Dortmund, die unter anderem auf die Attraktivität der nordöstlichen Bezirke aufmerksam macht.

Denn Eving, Scharnhorst oder Lanstrop bieten nicht nur Industriekultur. „Gerade der Nordosten besteht zu knapp 50 Prozent aus Grünflächen“, sagt Balke. Während eines Spaziergangs durch den Süggelwald und das Grävingholz verrät uns die Expertin, warum auch der Herbst zu Spaziergängen in Eving und Co. einlädt.

Hier finden Sie vier Gründe, warum man jetzt seine Wanderschuhe für einen Trip in den Dortmunder Nordosten schnüren sollte.

Grund 1: Die Ruhe im Naturschutzgebiet

Es dauert eben nicht lange, für einen ruhigen Spaziergang am Süggelwald sowie am Grävingholz anzukommen. „Hier kann man gut eine Runde laufen“, sagt Balke. Sie verweist unter anderem auf den Westfälischen Jakobsweg, der zum Teil eben auch durch das fast 70 Hektar große Naturschutzgebiet Süggel führt.

Zwar durchtrennt die Evinger Straße die beiden Naturschutzgebiete wie eine Schneise. Doch je tiefer man in den Wald geht, umso stärker schweigen die Verkehrsgeräusche - ein Lärmasyl. Denn gerade die Dortmunder Lärmkarte zeigt viele Gebiete, die rot bis violett markiert sind. Das heißt, hier liegen die Pegelwerte bei 70 bis 75 Dezibel. Ein Ausflug ins Naturschutzgebiet Süggel beschert den Lauschern und Nerven eine kurze Pause.

Bus 414 bis "Süggelweg Seniorenheim" (100 m), Bus 410/ 411 bis Fröbelweg, U-Bahn U41 bis "Württemberger Straße" oder "Waldesruh" (300 m)

Links oder rechts? Im Grävingholz finden Spaziergänger jedenfalls viele Wege
Links oder rechts? Im Grävingholz finden Spaziergänger jedenfalls viele Wege © Benjamin Trilling

Grund 2: Naturphänomene im Herbst

Klar, im Frühjahr sprießt die Natur. Doch auch der Herbst bietet so einige Augenfänger. „Man sieht das Herbstlicht und die Herbstblätter“, schwelgt Balke. Denn mit dem Kälteeinbruch im Oktober fahren die Bäume die Photosynthese zurück. Die Folge: Die Blätter verlieren ihr Grün und purzeln von den Ästen. Der Effekt: eine Farbvielfalt an Herbstblättern.

Im Grävingholz windet sich an diesem Mittwochmorgen ein Eichhörnchen durch diese herbstliche Naturkulisse. Doch es sind nicht nur die Wälder in Eving, die zur Entdeckung der Herbstnatur einladen. Balke empfiehlt, dafür das Naturschutzgebiet „Alte Körne“ zu besuchen.

Hier geht es tiefer in den Wald hinein: Spaziergang mit Claudia Balke
Hier geht es tiefer in den Wald hinein: Spaziergang mit Claudia Balke © Benjamin Trilling

Eine mögliche Route, die dahin führt, findet sich in der von „nordwärts“ mitherausgegebenen Broschüre „Erlebnisrouten“. Zu Fuß geht es in circa dreieinhalb Stunden und 16 Kilometern von der Halde Grevel bis zum Lanstroper See.

„Da geht man durch ein Naturschutzgebiet, das ist ein tolles Ausflugsziel“, verrät Balke. „Hier ist es nicht nur im Sommer, sondern auch im Herbst schön.“ Zu den Highlights zählt sie etwa den Naturlehrpfad „Alte Körne“ zwischen Scharnhorst und Kurl. Von dort gelangt man weiter zum Naturschutzgebiet Buschei. Und wer zwischendurch eine Pause benötigt, kann in mehreren Hofmärkten Halt machen – z.B. am Haus Wenge.

Kurler Busch: Bus 427 bis "Kafkastraße" (200 m), Bus 420/ 424 bis "Schäffleweg" (300 m), U-Bahn U42 bis "Scharnhorst-Zentrum"

Rehe im Damwildgehege Süggelwald
Rehe im Damwildgehege Süggelwald © Benjamin Trilling

Grund 3: Tiere und Bildung für Familien

Ein Kind würde das Tor an diesem Mittwochmorgen am liebsten öffnen. Doch seine Mutter erklärt: Die Rehe wohnen im Damwildgehege Süggelwald natürlich hinter einem abgezäunten und verschlossenen Bereich.

Trotzdem wirken die Rehe nicht scheu, sondern recken neugierig ihre Köpfe nach vorne – vielleicht in der Hoffnung, Futter zu erschnorren. Jedenfalls gehört dieses Gehege zu den Ausflugszielen, die sich bestens für Familien eignen. Aber es sind nicht nur die Tiere, wie Balke ergänzt: „Für Kinder sind die vielen Lehrtafeln toll." Diese verraten Wissenswertes über Ökologie, Geschichte oder Rohstoffe.

Mit der U-Bahn U41 bis "Grävingholz" oder "Waldesruh"

Wissenswertes zu Rohstoffen: Tafeln informieren jung und alt
Wissenswertes zu Rohstoffen: Tafeln informieren Jung und Alt © Benjamin Trilling

Grund 4: Das Comeback des Eisvogels

Er fehlte Dortmund sogar noch länger als Schalke die Meisterschale: der Eisvogel. „Mittlerweile ist er aber wieder heimisch geworden“, verrät Balke über diesen kleinen Vogel. Sein Markenzeichen ist der türkisfarbene Rücken. „Zweimal habe ich den bereits beim Wandern gesehen“, erzählt Balke.

Balkes Mutmaßung: Vielleicht liege es an der Renaturalisierung der Emscher, dass der Eisvogel ein Comeback feiern konnte. Jedenfalls haben sie sich in der Koordinierungsstelle entschieden, den Vogel als Maskotte zu profilieren.

„Wenn man sich zum Wandern eine Ecke sucht, wo er lebt, kann man bestimmt welche sehen“, sagt Balke. Heimisch ist der Eisvogel jedenfalls an fließenden oder stehenden, klaren Gewässern mit Kleinfischbestand – etwa dem Lanstroper See, für brütende und rastende Wasservögel einer der wichtigsten Lebensräume in Dortmund.

Bus 423 bis "Lanstrop Friedhof" (400 m)

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