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Viele positive Tests im Corona-Testzentrum im Dortmunder Norden
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80 bis 110 Menschen lassen sich täglich in einem neuen Testzentrum in Dortmunds Norden testen. Viele von ihnen gehen mit positiven Testergebnissen nach Hause.
Eines der Corona-Testzentren im Norden befindet sich in einem vorher leerstehenden Ladenlokal an der Altenderner Straße 51. Früher gab's dort einmal ein afrikanisches Café. Betreiber ist der Inhaber der Neuen Apotheke Derne im Einkaufszentrum, Joachim Kern. Seit Mittwoch (15.4.) hat die Teststelle geöffnet.
Jeden Tag, so sagt er, kommen 80 bis 110 Menschen, die sich testen lassen möchten - darunter auch viele Jugendliche, die vor einem Verwandtenbesuch auf Nummer Sicher gehen wollten. Andere planen einen Baumarkt-Einkauf, wieder andere - zumeist Ältere - möchten einfach nur erfahren, ob sie sich infiziert haben oder nicht. Es gibt auch früher positiv Getestete, die aus der Quarantäne kommen und nun wissen möchten, ob sie immer noch positiv sind.
Der Apotheker ist überrascht, wie viele positive Fälle sein Team, bestehend Andreea Dana Aftanache und Adriana Vanile, bereits identifiziert hat. Zehn Prozent der Testungen erweisen sich als positiv, sagt er.
Die kostenlosen Testungen erfolgen hinter einem Sichtschutz. Wer sich dem unterzieht, muss eine Viertelstunde draußen vor der Tür warten und erfährt dann das Ergebnis. Ist es positiv, erfolgt der genauere PCR-Test. Joachim Kern ist stolz, dass bisher noch in keinem der Fälle das Ergebnis des Schnelltests von dem des PCR-Tests abgewichen ist.
Kommt jemand, der bereits den Verdacht hat, sich infiziert zu haben, erfolgt die Testung draußen an der frischen Luft im Hinterhof des Gebäudes. Positive Tests werden dem Gesundheitsamt gemeldet, und Betroffene müssen sich in Quarantäne begeben.

Das Corona-Testzentrum Derne befindet sich an der Altenderner Straße 51 und sieht von außen eher unscheinbar aus. © Andreas Schröter
Um das Testzentrum betreiben zu können, hat Kern eine Apotheken-Mitarbeiterin abkommandiert und eine weitere Kraft neu eingestellt. Beide sind bereits einmal mit dem Biontec-Impfstoff geimpft worden und fürchten sich nach eigenen Angaben nicht vor einer eigenen Infektion.
Er erhalte eine Zuwendung von pauschal 1000 Euro monatlich für den Betrieb der Einrichtung und über die Kassenärztliche Vereinigung 12 Euro pro Test. Finanziell im Plus sei er damit allerdings nur, wenn auch eine gewisse Anzahl an täglichen Tests zusammenkomme. Er habe Personal- und Materialkosten und müsse Miete für das Ladenlokal zahlen.
Wie lange er die Teststelle betreiben werde, wisse er noch nicht. Aber er habe vorsorglich mit dem Vermieter eine kurze Kündigungsfrist vereinbart. Schließlich ändere sich die Lage schnell. Öffnungszeiten: wochentags von 8 bis 18 Uhr - demnächst vermutlich zusätzlich samstagvormittags.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
