Die NRW-Landesregierung hat angekündigt, ab nächster Woche (16.3.) Schülerinnen und Schülern wöchentlich einen Selbsttest anzubieten.

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Viele offene Fragen zu Selbsttests für weiterführende Schulen in Dortmund

rnAnsteckungsgefahr im Unterricht

Nachdem das NRW-Schulministerium angekündigt hat, Selbsttests an weiterführenden Schulen anzubieten, bleiben noch einige Fragen offen. Eltern und Schulen hoffen zeitnah auf klare Antworten.

Dortmund

, 14.03.2021, 04:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das NRW-Schulministerium hat am Donnerstag (11.3.) angekündigt, allen Schülerinnen und Schülern sowie allen Beschäftigten an weiterführenden Schulen ab Dienstag (16.3.) bis zu den Osterferien wöchentlich einen Corona-Selbsttest anzubieten.

Den Test müssen sie selbstständig durchführen, die Anwendung ist freiwillig. Nach den Osterferien und nach den Impfungen des Lehrpersonals sollen perspektivisch auch Schnelltests an Grundschulen angeboten werden.

Bis zum Start der Testmöglichkeiten sind jedoch einige Variablen noch unbekannt. So stehen zum Beispiel die Liefertermine für die einzelnen Schulen noch nicht fest. Schon jetzt ist die Ankündigung des Ministeriums außerdem mit dem Vorbehalt formuliert, dass die Lieferkapazitäten knapp werden könnten.

Dortmunder Eltern sind gespaltener Meinung über die Selbsttests

Für die Sprecherin der Dortmunder Eltern, Anke Staar, bleiben damit bisher zu viele Fragen offen. „Es gibt Eltern, die begrüßen dieses Angebot, aber es gibt auch viele, die das gar nicht wollen.“ Ihre Einschätzung des Themas bleibe abhängig von der Art und Weise der Durchführung der Tests.

„Der Test ist freiwillig - was ist also mit denjenigen, die ihn nicht machen wollen? Oder mit Kindern, die dann eventuell positiv sind? Wie schnell müssen Eltern ihre Kinder dann abholen können und wer muss in Quarantäne? Muss der Sitznachbar auch in Isolation? Wie schützen wir vor Diskriminierung unter den Kindern?“

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All das seien Fragen, die sich die Dortmunder Eltern derzeit stellen und auf die es schlichtweg noch keine konkrete Antworten gibt. „Es gibt auch Kinder, die den Test nicht selbst durchführen können. Lehrer dürfen nicht unterstützen, das ist natürlich ganz klar gesetzlich so. Aber wer hilft dann?“, fragt Staar weiter.

Schulministerium liefert weitere Informationen

Mit genaueren Informationen könne erst in der neuen Woche gerechnet werden, heißt es von der Bezirksregierung Arnsberg. „Wir sind selbst noch in Warteposition“, sagt Sprecher Christoph Söbbeler. Welche Vorgaben noch kommen und was das lokal für die Schulen bedeutet - „das zeigt sich erst step by step“, so Söbbeler.

„Das Problem wird sein, das Ganze wasserdicht so hinzubekommen, dass es möglichst nicht zum Schaden der Kinder ist“, sorgt sich Staar. Die Eltern vertreten die Forderung, dass der Unterricht für die Kinder sicherer wird - und dazu können die Schnelltests durchaus beitragen, sagt die Elternsprecherin weiter. Sie sieht das als einen „wertvollen Baustein“, die Frage sei nun jedoch: „Wie einheitlich wird damit umgegangen?“ Viele Eltern seien gespannt auf die konkrete Umsetzung.

„Es geht nicht wirklich um die Gesundheit der Kinder.“

„Der Wust an Fragen und die Wut, die sich dahinter aufbaut, wird immer größer“, so Staar. „Wann wird endlich wirklich Geld für Schülerinnen und Schüler investiert? So bleibt eher das Gefühl: Es geht nicht wirklich um die psychische und physische Gesundheit der Kinder.“

„Der Teufel steckt im Detail“, lautet die Einschätzung von Markus Katthagen, Sprecher der Gymnasien in Dortmund und Leiter des Immanuel-Kant-Gymnasiums. Prinzipiell stehe er den Selbsttests positiv gegenüber.

Doch auch er benennt Unklarheiten, die auftauchen könnten: „Was geschieht denn mit positiven oder auch falsch positiven Ergebnissen? Zu welcher Reaktion führen diese vor Ort in der Schule?“ Auf diese Situation müssen schließlich auch die Lehrpersonen vorbereitet werden.

Bezüglich der Logistik mache er sich keine Gedanken. Die Schulen sind in der Verantwortung, die Tests zu lagern und den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung zu stellen. „Wenn die Tests da sind, kriegen wir das auch hin“, so Katthagen: „Die Fragen liegen eher woanders.“

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